Prämie für Übernahme von Azubis
Die Corona-Krise könnte sich massiv auf den Ausbildungsmarkt auswirken. Betriebe, die Auszubildende von insolvent gegangenen Unternehmen übernehmen, sollen eine Prämie bekommen. Darauf haben sich Vertreter von Bundesregierung, Bundesländern, Bundesagentur für Arbeit, Wirtschaft und Gewerkschaften in der sogenannten „Allianz für Ausbildung“ geeinigt.
Befürchtet wird, dass Unternehmen als Ausbildungsbetriebe wegbrechen und dass andere aus Verunsicherung wegen der Krise ihre Ausbildungsaktivitäten zurückfahren. Die Prämie soll befristet sein bis Ende des Jahres. Eine genaue Höhe ist noch nicht bekannt. Die Details dazu würden derzeit innerhalb der Bundesregierung abgestimmt, hieß es am Dienstag aus dem Bundeswirtschaftsministerium.
Kampf um jeden Ausbildungsplatz
„Die duale Ausbildung ist ein Markenkern unseres Landes und unser Ticket in eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft. Deshalb müssen wir sie gerade in schwierigen Zeiten am Laufen halten“, erklärt Bundesminister Hubertus Heil. „Mir ist wichtig, dass junge Menschen auch im Jahr 2020 eine Ausbildung beginnen oder abschließen können. Um das zu ermöglichen, haben wir heute verschiedene Hilfsmaßnahmen vereinbart. Wir kämpfen nicht nur um jeden Arbeits-, sondern auch um jeden Ausbildungsplatz.“
Die Corona-Krise könnte die Situation des Ausbildungsmarktes massiv verschärfen: Nach einer Umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) im April unter Handwerksbetrieben beabsichtigen zwar rund 42 Prozent der befragten Betriebe, ihr Ausbildungsengagement auf gleichem oder höherem Niveau fortzusetzen. Allerdings sagen aber auch 25 Prozent der befragten Betriebe, dass sie im Herbst weniger Ausbildungsplätze anbieten wollen.