ZVA-Umfrage: 95 Prozent der Augenoptiker haben geöffnet
Mehr als 95 Prozent der Augenoptiker haben während der Corona-Krise geöffnet. Das ergab die Blitzumfrage des Zentralverbandes der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) unter etwas mehr als 1.500 mittelständischen augenoptischen Betrieben im März dieses Jahres.
Gut 30 Prozent der Betriebe haben auf eine Notversorgung nach Terminvergabe umgestellt. Knapp 42 Prozent bieten einen verkürzten normalen Betrieb an, während gut zwölf Prozent weiterhin normal geöffnet haben. Gründe für die Einschränkungen sind vor allem die geringe Kundenfrequenz (82,7 %), gefolgt vom Schutz der Mitarbeiter und Kunden (65,6 %). Zwei Drittel der Befragten (66,6 %) wollen außerdem keine behördlich angeordneten Schließungen.
Verzicht auf Kontaktlinsenanpassung
Mehr als drei Viertel der Betriebe (75,9 %) haben schon Kurzarbeit eingeführt bzw. werden es noch einführen, um die Personalkosten zu reduzieren. Fast zwei von drei Betrieben (64,3 %) nahmen Soforthilfe in Anspruch und gut die Hälfte setzte ihre Steuervorauszahlung herab (51,6 %). Weiterhin werden Einlagen von Privatvermögen genutzt (45,3 %), Steuerzahlungen gestundet (41,8 %) und mit dem Vermieter über Mietstundungen der Geschäftsräume verhandelt (30,1 %).
Unter den Betrieben, die angeben, bestimmte Dienstleistungen momentan nicht anzubieten, verzichten knapp 85 Prozent auf die Kontaktlinsenanpassung und mehr als 64 Prozent auf die optometrischen Untersuchungen.
ZVA wendet sich an Bundesgesundheitsministerium
Wie andere Gesundheitsberufe sind auch Augenoptiker darauf angewiesen, dass sie beim Kontakt mit Kunden ausreichend geschützt sind. Doch Schutzausrüstung gegen das Coronavirus ist Mangelware: Knapp die Hälfte (45,3 %) der Befragten gibt an, dass sie derzeit über ausreichend Schutzausrüstung wie Mundschutzmasken oder Handschuhe verfügt, die Vorräte sich aber dem Ende zuneigen. Bei mehr als 34 Prozent sind keine Vorräte mehr vorhanden. Beim Desinfektionsmittel verhält es sich ähnlich: Gut 42 Prozent sind ausreichend damit ausgestattet, bei mehr als der Hälfte gehen die Vorräte zur Neige und gut drei Prozent haben kein Desinfektionsmittel mehr.
Der ZVA habe sich mit einem Schreiben an das Bundesgesundheitsministerium gewandt, um bei der Lieferung von Schutzausrüstung auch die Augenoptiker zu berücksichtigen und entsprechend zu versorgen, hieß es.