Mini-Studie zum Tränenfilm

Augenbelastung beim Lesen digitaler Screens höher

Eine Mini-Studie lässt vermuten, dass das Lesen auf digitalen Bildschirmen die Augen stärker belastet als das Lesen auf Papier. Insbesondere die Stabilität des Tränenfilms wird beim Betrachten von Laptop-Bildschirmen stärker beeinträchtigt, was das Risiko für trockene Augen und andere Beschwerden erhöht. Angesichts der zunehmenden Nutzung elektronischer Geräte im Alltag wird die Bedeutung von Maßnahmen zur Entlastung der Augen immer deutlicher.
Teenager am lesen

Beim Tränenvolumen ermittelte die Mini-Studie keine signifikanten Unterschiede zwischen digitalen Medien und Papier. Anders sah es hingegen beim NITBUT-Test aus.

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Eine aktuelle Mini-Studie der Mashhad University of Medical Sciences in Iran, zeigt, dass das Lesen auf elektronischen Displays, wie Laptops, die Stabilität des Tränenfilms stärker beeinträchtigt als das Lesen auf Papier. Digitale Bildschirme, die aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sind, reduzieren die Blinzelfrequenz und erhöhen die Symptome trockener Augen, was zu mehr Beschwerden beim Lesen führt. An der nicht repräsentativen Studie nahmen 30 junge Erwachsene mit gesunden Augen teil, die keine ausgeprägten Symptome trockener Augen zeigten.

Im Rahmen eines kontrollierten Experiments wurden die Teilnehmenden an zwei verschiedenen Tagen gebeten, jeweils 30 Minuten lang Texte zu lesen – einmal auf einem Laptop-Bildschirm und einmal auf Papier. Die Texte waren in Größe und Kontrast identisch und wurden in einem Abstand von 40 Zentimetern gelesen.

Tränenfilmqualität nimmt ab - Volumen bleibt gleich

Vor und nach jeder Leseeinheit wurden spezielle Tests zur Messung der Stabilität und Menge des Tränenfilms durchgeführt. Einer der zentralen Tests war die nicht-invasive Tränenfilmaufreißzeit (NITBUT), die die Dauer misst, in der der Tränenfilm intakt bleibt, bevor er zu reißen beginnt. Die Ergebnisse zeigten deutliche Unterschiede zwischen den beiden Lesemedien. Nach dem Lesen auf Papier sank die durchschnittliche Tränenfilmaufreißzeit von 13 auf zehn Sekunden.

Beim Lesen auf dem Laptop-Bildschirm war die Auswirkung jedoch noch größer: Die NITBUT reduzierte sich auf sieben Sekunden. Auch die Ergebnisse des Streifenmeniskometrie-Röhrchentests, der das Tränenvolumen misst, zeigten nach beiden Leseaufgaben eine Abnahme des Tränenfilms. Allerdings gab es hierbei keinen signifikanten Unterschied zwischen dem Lesen auf Papier und dem Lesen auf einem Laptop. Die Ergebnisse zeigten, dass insbesondere die Qualität des Tränenfilms beim Lesen auf Bildschirmen stärker beeinträchtigt wurde, während das Tränenvolumen zwischen den beiden Medien ähnlich blieb.