Spendenaktion

Augenoptiker sammelt Brillen für Eritrea

Noch bis zum Jahresende nimmt das Ludwigsburger Augenoptikunternehmen Brillen-Mosqua gebrauchte Sehhilfen für Bedürftige an. Im Januar 2022 werden diese per Schiff nach Eritrea transportiert, erklärt Augenoptiker Markus Stammberger im Gespräch mit der DOZ. Dort sollen sie den Menschen vor Ort, die eine Brille benötigen, ein großes Mehr an Lebensqualität bringen.
Brillenspende aus dem Landratsamt Ludwigsburg

Der ehemalige Ludwigsburger Landrat Dr. Rainer Haas (rechts) übergibt eine Brillenspende an Brillen-Mosqua-Chef Markus Stammberger.

© Landratsamt Ludwigsburg
Brillenspende aus dem Landratsamt Ludwigsburg

Das Ludwigsburger Optikunternehmen Brillen-Mosqua koordiniert bereits seit neun Jahren das Projekt „Brillen für Bedürftige“. „Wir sind mit unserer neunten Brillen-Spenden-Aktion sehr zufrieden, die Spendenbereitschaft der Menschen in unserer Region ist ungebrochen. Dieses Jahr liefern wir die Brillenspenden wieder nach Afrika; der Bedarf ist dort immens,“ erklärt Markus Stammberger, Initiator der Charity-Aktion.

Die Idee für die Spendenaktion entstand spontan: „Wir hatten das Bedürfnis, mit unserem Unternehmen etwas Gutes zu tun“, sagt Stammberger. Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister der Stadt Bietigheim-Bissingen Jürgen Kessing hatte er den Einfall, Brillen zu sammeln und an die ungarische Partnerstadt von Bietigheim-Bissingen Szekszád zu spenden. Kessing ist seit Beginn der Aktion Schirmherr. „Später haben wir Eritrea dazu genommen, da die örtliche Klinikumgesellschaft ausgediente medizinische Geräte dorthin spendet und wir so Synergieeffekte nutzen konnten“, erinnert sich Stammberger. Er ist sich sicher, dass in diesem Jahr wieder Tausende Brillen im Containerschiff die Reise nach Afrika antreten werden.  

Werkstatt in Eritrea koordiniert Übergabe

Im Laufe der Jahre wurden rund 75.000 Brillen gesammelt, hieß es. „Das war aber nur möglich, weil wir so viel Rückenwind bekommen“, sagt Stammberger. Zahlreiche große Firmen in der Umgebung beteiligen sich an der Aktion, indem sie unter anderem Brillenboxen aufstellen, in die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre gesammelten Brillen legen können. „Immer wieder bekommen wir aber auch Pakete mit zahlreichen ausgedienten Sehhilfen aus ganz Deutschland“, so der Augenoptiker. Angenommen werden ausgediente, aber funktionsfähige Brillen mit intaktem Rahmen; kleine Kratzer und Gebrauchsspuren seien kein Problem. In Eritrea werden die gespendeten Brillen in einer Optikerwerkstatt in der Hauptstadt Asmara, in der Einheimische arbeiten, aufbereitet und zentral gelagert. Bei Anfragen nach einer Sehhilfe wird überprüft, ob eine Brille mit der gesuchten Stärke vorhanden ist und diese gegebenenfalls an den Suchenden gesendet.

Kundenfeedback sehr positiv

Es gibt einige Fälle, bei denen Menschen dank einer Sehhilfe wieder ins Berufsleben integriert werden können“, erklärt Stammberger. Meist fehlen den Menschen schlicht die finanziellen Mittel, sich mit einer adäquaten Sehhilfe ausstatten zu können. Daher freut er sich, dass die Aktion so gut ankommt. In seinem Laden muss der Augenoptiker nach eigenen Angaben kaum noch Werbung für die Aktion machen. Diese sei so gut etabliert, dass viele Kundinnen und Kunden direkt nach dem Kauf einer Brille die alte Sehhilfe spenden. Aber nicht nur seine  Kundinnen, auch viele Unternehmen und Prominente aus der Region sowie Kolleginnen und Kollegen aus der Augenoptik aus ganz Deutschland bieten ihre Unterstützung an.