Mittelstand bewertet Mehrwertsteuersenkung durchaus negativ
Die befristete Senkung der Mehrwertsteuer, die die Verbraucher "eigentlich zum Konsum anregen sollte", stellt die Unternehmen offenbar weiterhin vor umfassende Herausforderungen. Wie der Mittelstandsverbund in seiner Konjunkturumfrage unter insgesamt 230.000 mittelständischen Unternehmen erfuhr, scheint der Aufwand der Maßnahme den Nutzen "deutlich zu übersteigen".
Danach erwarten lediglich 17,2 Prozent der Verbünde durch die Senkung der Mehrwertsteuer einen positiven Effekt und Konjunkturimpuls. „Für den Mittelstand ist durch die extrem kurze Zeit, die zur Umsetzung blieb, ein hoher Verwaltungsaufwand entstanden – etwa weil stationäre Händler ihre Auspreisungen verändern und ihre Kassensysteme umstellen mussten", erklärt Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer des Mittelstandsverbundes. Sie sei "gut gemeint, aber schlecht umgesetzt". Zudem würden sich Aufwand und Kosten bei der Rück-Umstellung mit dem kommenden Jahreswechsel wiederholen, hieß es.
Demnach schätzen mehr als zwei Drittel der Kooperationen (67,2 %) die zwischenzeitliche Absenkung der Mehrwertsteuer als negativ ein und berichten von zusätzlichem Aufwand und Kosten. Veltmann mahnt vor diesem Hintergrund: "Der Wettbewerbsnachteil gegenüber dem Online-Handel droht sich damit in vielen Branchen weiter zu verschärfen!“