Myopie-Studie: niedrig dosiertes Atropin nicht besser als Placebo
Immer wieder werden Studien zur Wirkung von Atropin im Rahmen der Myopie-Progression durchgeführt. Die Ergebnisse einer neuen randomisierten kontrollierten Studie hat jüngst ergeben, dass Atropin-Augentropfen von 0,01% bei der Myopie-Progression nicht helfen. Das Ergebnis steht im Widerspruch zu den Resultaten aktueller Studien, vor allem aus Ostasien, die den Nutzen von niedrig-dosiertem Atropin bestätigen. In der Juli-Ausgabe der DOZ finden Interessierte einen Fakten-Check hinsichtlich des Myopie-Hypes, in dem Dr. Carolin Truckenbrod einen großen Vergleich der internationalen Studienlage zieht.
Augenärzte empfehlen niedrig dosiertes Atropin
Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG), die Bielschowsky Gesellschaft für Schielforschung und Neuroophthalmologie und der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) empfehlen bei progredienter Myopie im Kindes- und Jugendalter die Therapie mit niedrig dosiertem Atropin von 0,01%. In einer entsprechenden Stellungnahme aus dem Jahr 2022 heißt es: „Die Prophylaxe mit niedrigdosiertem Atropin, meist in der Konzentration von 0,01%, hat sich inzwischen weltweit verbreitet und kann im Alter von 6 – 14 Jahren angeboten werden, wenn eine jährliche Myopieprogression von mindestens 0,5 dpt vorliegt. Die Datenlage hierzu ist solide und das Verhältnis von Nutzen und Nebenwirkungen günstig. Laufende Studien dienen unter anderem der Dosisoptimierung. Gleiche Konzentrationen werden bei verschiedenen Ethnien vermutlich verschiedene Effektgrößen zeigen.“