Thomas Truckenbrod erhält Bundesverdienstkreuz
Aus den Händen von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (r.) erhielt Thomas Truckenbrod das Bundesverdienstkreuz.
Der Ministerpräsident des Landes Sachsen hat es derzeit nicht leicht. Knappe Mehrheit seiner Partei (CDU) bei der Landtagswahl im September 2024 vor einer als gesichert rechtsextrem eingestuften Gruppierung, anschließend gescheiterte Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer stabilen Landesregierung, inzwischen ungewisse Zukunft als Chef einer Minderheitsregierung und auf der Kippe stehende Wiederwahl als Landesvater: Michael Kretschmer wird froh gewesen sein, am gestrigen Montag (9. Dezember) zur Abwechslung mal einen Termin wahrnehmen zu dürfen, der in einer Atmosphäre gegenseitigen Respekts und verdienter Anerkennung stattfand. Umso mehr, als die Persönlichkeiten, die aus Kretschmers Händen das Bundesverdienstkreuz erhielten, sich durchweg durch hohes, meist ehrenamtliches Engagement für das gesellschaftliche Gemeinwohl und damit letztlich auch für die freiheitlich-demokratische Grundordnung auszeichnen.
Von 2009 bis 2023
Der Leipziger Thomas Truckenbrod erhielt das Ehrenzeichen, das korrekt „Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland“ heißt, nach Mitteilung der sächsischen Staatskanzlei, weil er „mit der Übernahme wichtiger ehrenamtlicher Führungspositionen die Entwicklung in seinem Berufsstand des Augenoptikerhandwerks über einen langen Zeitraum prägte. Unter anderem machte er sich für die Vereinheitlichung der beruflichen Bildung stark. Ziel war dabei stets eine bestmögliche Versorgung der Bevölkerung.“ Der inzwischen 64-jährige Truckenbrod hatte sich nicht nur von 2009 bis 2023 als Präsident des Zentralverbands der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) engagiert, sondern davor und zweitweise parallel auch als Vorsitzender des Mitteldeutschen Augenoptikerverbands. Insofern war Michael Kretschmer sein „zuständiger“ Ministerpräsident, denn das Verdienstkreuz wird zwar vom Bundespräsidenten verliehen, aber durch Repräsentanten der Länder oder der Kommunen überreicht.
Truckenbrod in illustrer Gesellschaft
Bei der Feierstunde in der Dresdner Staatskanzlei befand sich Truckenbrod in durchaus illustrer Gesellschaft. Mit ihm wurden unter anderen Erika Buhr als Vertreterin der „Aktion Sühnezeichen“ - die Versöhnungs- und Gedenkarbeit mit dem Nationalsozialismus und seinen Verbrechen leistet – und Jürgen Ernst als langjähriger Geschäftsführer der Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung sowie Gründungsdirektor eines Museums zum Wirken des Komponisten ausgezeichnet. „Sie alle haben mit großer Energie, mit Tatkraft und Kreativität viel bewegt und vorangebracht“, lobte Kretschmer, sichtlich stolz auf die vorbildhaften „Landeskinder“, in seiner Laudatio. „Mit diesem beeindruckenden und langjährigen Engagement haben Sie an ganz verschiedenen Stellen Verantwortung übernommen, über den Tellerrand geschaut und sich in besonderer Weise ehrenamtlich für andere Menschen und wichtige Vorhaben eingesetzt. Dafür gebührt Ihnen großer Dank und Anerkennung.“