Zeiss-Vorstandsmitglied Gert Littmann gestorben
Dr. Gert Littmann war nicht nur jahrelang Vorstandsmitglied bei Zeiss, sondern setzte sich außerdem für soziale Projekte ein.
1957 kam Littmann als promovierter Physiker zu Zeiss und wirkte dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Entwicklungslaboratorium des Unternehmens auf den Gebieten Spaltlampen-Photographie und Fluoreszenz-Angiographie des Augenhintergrundes. Bald darauf wurde er in den Vorstand des Unternehmens berufen und leitete in den kommenden Jahren einige Zeiss-Tochterunternehmen in den USA und Taiwan.
Für seine Forschung im Bereich der Augenheilkunde und Optometrie erhielt Littmann mehrere Auszeichnungen, wie beispielsweise das ZVA-Ehrenzeichen in Gold. Eine weitere herausragende Auszeichnung erhielt er mit der Duncker-Medaille. Die Medaille wird zum Gedenken an Johann Heinrich August Duncker verliehen, der Anfang des 19. Jahrhunderts die erste deutsche Brillenfabrik gründete, die Qualitätsbrillengläser auf wissenschaftlicher Grundlage fabrizierte. Damit legte er den Grundstein für die Entwicklung weg vom Brillenhändler hin zum fachkundigen Augenoptiker. Das Besondere ist, dass die Duncker-Medialle nur an insgesamt zehn lebende Personen verliehen wird. In den bisherigen 66 Jahren, in denen sie verliehen wurde, gibt es bisher auch nur 20 Preisträger, darunter Professor Rolf Rodenstock, Professor Yves Le Grand und Professor Josef Reiner.
Zudem war Littmann politisch sowie sozial sehr engagiert .Für seine besonderen Verdienste verlieh ihm der damalige Bundespräsident Roman Herzog 1998 das Verdienstkreuz des Bundesverdienstordens. Die Stadt Oberkochen ehrte ihn 2001 mit der Verleihung des Ehrenbürgerrechts.