Hauptversammlung

Mister Spex: Aktionärsaktivisten scheitern mit Anträgen

Mister Spex hat vergangenen Freitag seine virtuelle Hauptversammlung abgehalten. Im Vorfeld hatten sich Aktionärsaktivisten rund um den Unternehmer Sascha Magsamen für einen Strategiewechsel stark gemacht. Sie sind vorerst mit ihren Vorhaben gescheitert.
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© Mister Spex

Die ordentliche Hauptversammlung von Mister Spex SE hatte es in diesem Jahr in sich. Am vergangenen Freitag, 7. Juni, fand die Hauptversammlung des Omnichannel-Optikers virtuell unter der Leitung von Aufsichtsrätin Birgit Kretschmer statt. Mister-Spex-Gründer und CEO Dirk Graber und CFO Stephan Schulz-Gohritz legten vor den Anwesenden die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2023 dar. In neun Tagesordnungspunkten stimmten die Aktionäre den Vorschlägen des Aufsichtsrats zu. Neben der Vergütungspolitik für die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstandes gehörte auch die Wahl von zwei neuen Mitgliedern zu den Tagesordnungspunkten. Die Hauptversammlung bewilligte die Wahl von Claus-Dietrich Lahrs als Aufsichtsratsvorsitzenden und Gil Steyaert als Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden. Damit ist die Nachfolge von Peter Williams und Stuart Paterson geregelt. Vier bisher zum Aufsichtsrat gehörende Mitglieder wurden zum neuen Aufsichtsrat wiederbestellt. Dabei handelt es sich um Nicola Brandolese, Birgit Kretschmer, Pietro Luigi Longo und Nicole Srock Stanley.
 

Konzentration auf Sortiments- und Dienstleistungserweiterung

„Nach einem herausfordernden Geschäftsjahr 2023 erwarten wir, dass 2024 unser nächstes Erfolgskapitel wird“, erklärte Graber mit Blick auf das vergangene Geschäftsjahr und die zukünftige Entwicklung. „Wir werden weiterhin auf schlanke und einfache Prozesse setzen und unsere optische Kompetenz weiter ausbauen. Mit Blick auf die Zukunft wollen wir ein noch stärkeres Erlebnis für unsere Kunden schaffen. Im Jahr 2024 werden wir uns insbesondere auf die Erweiterung unseres Sortiments und unserer Dienstleistungen konzentrieren.“

Des Weiteren hat die Hauptversammlung am vergangenen Freitag die Bestellung der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Abschlussprüfer für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2024 bewilligt. Ebenso wurde der Vergütungsbericht von den Aktionären gebilligt. Es heißt, die Vergütungspolitik für den Aufsichtsrat und der Vorschlag zur Änderung der Aufsichtsratsvergütung sowie die Anpassung des langfristigen Anreizsystems (VSOP) für den Vorstand wurden angenommen. Die langfristig orientierte Vergütung des Vorstandes soll dazu führen, dass die Interessen der Aktionäre zukünftig stärker Beachtung finden.

Alle Ergänzungs- und Gegenanträge der Aktionäre abgelehnt

Nach einer langen intensiven Diskussion wurden alle zuvor eingereichten Ergänzungs- und Gegenanträge von der Hauptversammlung mit deutlicher Mehrheit von rund 75 Prozent abgelehnt. Zum Hintergrund: Bereits im Mai 2024 hatten wir über einen Beitrag der Welt am Sonntag berichtet, aus dem hervorgeht, dass eine Gruppe von Aktionärsaktivisten einen Strategiewechsel bei Mister Spex erzwingen will. Dabei wurde unter anderem der Austausch von drei Mitgliedern im Aufsichtsrat gefordert. Ebenso waren die Boni der Mister Spex-Vorstände ein Dorn im Auge. Der Anführer der Aktivisten, Sascha Magsamen (Private Values Media), sprach in der Welt am Sonntag über den Mister Spex-CEO Graber als jemanden, der sich „in seiner eigenen Blase“ und zudem „fernab der operativen Wirklichkeit“ befindet. Es bedürfe einer Grundreinigung und -reparatur, um die Strategie schnell zu ändern. Die Aktionärsaktivisten, zu denen auch die Vermögensverwaltung Paladin des Investors Carsten Maschmeyer, der Schweizer Fondsmanager Quero Capital und die Düsseldorfer The Plattform Group des Unternehmers Dominik Benner gehören sollen, sind mit ihren Plänen damit vorerst abgeschmettert. Magsamen und Benner hatten mit ihren Anträgen unter anderem selbst in den Aufsichtsrat einziehen wollen.