Deutscher Wissenschaftsbeitrag

EAH Jena auf dem Jahreskongress der ARVO

Mit einer zehnköpfigen Delegation nahm das Team der Ernst-Abbe-Hochschule Jena am diesjährigen Jahreskongress der Assosiation for Research in Vision and Ophthalmology (ARVO) in Seattle teil. Insgesamt wurden zehn Poster im Rahmen der Postersession präsentiert.
ARVO EAH Seattle

Josefine Dolata und Dr. Philipp Hessler (mitte unten) freuten sich mit ihrem Team, dass zehn von elf eingereichten Arbeiten von der Jury zur Präsentation akzeptiert wurden. 

© Robert Herber

Vom 5.- 9. Mai 2024 fand der weltweit größte Kongress im Bereich Vision Research in Seattle, Washington statt. Mit rund 11.000 Forschern und Forscherinnen aus aller Welt war der Jahreskongress der „Assosiation for Research in Vision and Ophthalmology“ (ARVO) wieder ein echter Hotspot für den hochrangigen Austausch um Neuigkeiten zu allen Themen rund um Auge und Sehen. Dabei ging die inhaltliche Vielfalt weit über die Grundlagenforschung hinaus und konnte auch mit viel Input zu Prävention und Therapie glänzen. Neben Grundlagenforschern aus den Naturwissenschaften, der Ophthalomologie, Optometrie, Physiologie und anderen interdisziplinären Bereichen, konnte auch die Ernst-Abbe-Hochschule (EAH) Jena einen Beitrag zum Themenfeld bieten. 

Mit viel Teamgeist und Innovationsfokus konnte das Team um Dr. Philipp Hessler und Josefine Dolata die Juryzusage für die Posterpräsentation von zehn eingereichten studentischen Abschlussarbeiten erreichen. Wie in der Tabelle ersichtlich, war die Themenvielfalt der publizierten Studien umfangreich und stellte einmal mehr die Qualität der Forschungsarbeit des Fachgebietes „Augenoptik/Optometrie/Ophthalmotchnologie/Vision Science“ der EAH Jena heraus.

Postersession bei der ARVO 2024.

Postersession bei der ARVO 2024.

© Philipp Hessler

Klaus-Friedrich Bochenek stellte ein Poster zu einem der Hot-Topics der ARVO 2024 vor. Seine klinische Studie zur Anwendung von rotem LED-Licht in der Myopie-Kontrolle weckte großes Interesse. Tina Zimlich stellte Anwenderdaten von zwei optometrischen Instituten vor und ordnete dabei den Erfolg verschiedener Versorgungsoptionen im Myopie-Management mittels einer neuen Wachstumskurve ein. Katharina Keller wertete Daten von Myopia Master Anwendern aus. Anhand von über 8.000 Datensätzen konnte sie die Verteilung von Längen- und Brechwertmyopie in verschiedenen Altersgruppen aufzeigen. Peggy Mauer verglich in ihrem Poster mehrere Strategien zur Blaulichtreduktion hinsichtlich deren Effektivität und Wirkung auf den zirkadianen Rhythmus. Corinna Hofmann führte eine Metaanalyse durch, in der die Augenlängen verschiedener Ethnien altersabhängig verglichen wurden. Julia Häuslmeier zeigte die Ergebnisse einer retrospektiven Auswertung von Gesichtsfeldergebnissen bei Patienten mit Leber’scher hereditäerer Optikus-Neuropathie. Elly Grunert präsentierte Ergebnisse zu einer Studie über die Position und Größe der Marx’schen Linie bei augengesunden Probanden. Hanna Kistner evaluierte in einer prospektiven Studie Normwerte für Farbgesichtsfelder mittels kinetischer Perimetrie. Philipp Hessler stellte eine Studie vor, in der die objektive Refraktion mit und ohne Zyklopentolat verglichen wurde. Josefine Dolata präsentierte eine prospektive Studie über den Einfluss verschiedener Farbkombinationen von Display und Hintergrund hinsichtlich Akkommodationsparametern und subjektivem Empfinden.

Neben dem wissenschaftlichen Austausch konnten das Team der EAH außerdem vielfältige Impressionen von der Stadt Seattle und Umgebung mit nach Jena nehmen. „Das hat die Kongressreise für uns zu einem ganz besonderen Teamevent werden lassen“, war die einhellige Meinung. Vom Seattler Downtown über schneebedeckte Berge wie den Mount Rainier, Wasserfälle in Dschungelumgebung wie die Snoqualmie Falls, das Nordseeflair am West Point Lighthouse bis hin zur nach Harry Potter anmutenden Bibliothek der University of Washington reichten die Sehenswürdigkeiten, die der Reise ein besonderes Flair verliehen. 

Autoren: Josefine Dolata und Dr. Philipp Hessler