Mycon 2: Rodenstock entwickelt Myopieglas weiter
Feintuning bei Rodenstock: Mit Mycon 2 bringt der Brillenglashersteller aus München eine Weiterentwicklung seines Brillenglases zur Myopiekontrolle auf den Markt. Dabei bleibt das Funktionsprinzip des Glases weitestgehend gleich. Neben einem zentralen Fokusbereich für scharfes Sehen gibt es seitlich angeordnete, horizontale Bereiche zur Progressionskontrolle, die das Licht in der Peripherie so streuen sollen, dass es bereits vor der Netzhaut auftrifft. Um das Brillenglas individueller auf die Augen der Kinder anzupassen, werden bei Mycon 2 nun auch individuelle Parameter berücksichtigt, „um die optimale Wirkung und den besten Sehkomfort […] zu gewährleisten“, heißt es aus München. Durch die Anpassung des Brillenglases an den Sitz der Fassung, sollen sich verbesserten Abbildungseigenschaften ergeben. Dieser Ansatz umfasst die vier individuellen Trageparameter, die Pupillendistanz (PD), die Vorneigung (VN), den Hornhautscheitelabstand (HSA) und den Fassungsscheibenwinkel (FSW). Durch die Verwendung dieser Parameter könnten verbesserte Abbildungseigenschaften im Fokusbereich des Glases erreicht werden, während die Wirkung der Myopiekontrolle in der Peripherie erhalten bleibe.
Umfrage zur Verträglichkeit
Neben einer klinischen Studie, die eine um 40 Prozent geringere Myopieprogression von Brillengläsern mit dem Prinzip der Myopiekontrolle mit horizontalen asymmetrischen peripheren Defokusbereichen sowie ein um 56 Prozent geringeres Längenwachstum der Augen nach zwei Jahren bzw. um 35 Prozent nach vier bis fünf Jahren bei europäischen Kindern im Vergleich zu herkömmlichen Einstärkengläsern, belegt hat, führt Rodenstock auch eine eigene Umfrage zur Verträglichkeit auf. Danach gaben 92 Prozent der Kinder an, das Tragen der Gläser als angenehm zu empfinden, während 95 Prozent sagten, sich sehr gut daran gewöhnt zu haben. Augenoptiker, die an der Umfrage teilgenommen hatten, stellten zu 93 Prozent eine Verringerung der Myopieprogression fest.