Auszubildende stellen konkrete Forderungen an Minister Heil
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil stellte sich den Fragen und Forderungen der Auszubildenden und Meisterschülern.
Der Bundesarbeitsminister war der Einladung des Dozenten der Fachakademie und Betriebsberaters der Landesinnung der Augenoptiker und Optometristen in Niedersachsen und Bremen, Herrn Diplom-Volkswirt Gerhard Sievert, gefolgt. Heil zeigte sich interessiert an den individuellen Wegen in den Beruf des Augenoptikers und begrüßte mit Blick auf den Fachkräftemangel ausdrücklich das Engagement der jungen Leute. Dabei nutzte er die Gelegenheit, sich direkt bei den Auszubildenden zu erkundigen, was aus ihrer Sicht eine Ausbildung im Handwerk attraktiver machen könnte und ging zudem auf konkrete Verbesserungsvorschläge ein. Neben Fragen der Tarifpolitik wurde über Sozialversicherungsleistungen im Zusammenhang mit dem Generationenvertrag sowie über Entwicklungen in der Gesundheitspolitik gesprochen.
Wünsche nach (sozialer) Anerkennung
Bei den ebenfalls anwesenden Meisterschülern erkundigte sich Minister Heil nach ihren Zielen und ihren Verbesserungsvorschlägen, um mehr Menschen für das Handwerk zu begeistern. Die unmittelbare Antwort war der Wunsch nach einem respektvolleren Umgang mit ihrer Berufsentscheidung inklusive einer Gleichwertigkeit von Ausbildung und Studium. Die Anwesenden machten deutlich, dass es auch heute noch – im Gegensatz zum Studium – eine Frage der finanziellen Verhältnisse sei, ob eine Meisterfortbildung überhaupt möglich sei. Über das MeisterBAföG in Verbindung mit der Meisterprämie sei zwar die Finanzierung der reinen Kurs- und Prüfungskosten gewährleistet, nicht aber – im Gegensatz zum Studiums-BAföG – die Finanzierung der Lebenshaltungskosten. Davon abgesehen seien beide Fördermittel für den Meister – ebenfalls im Gegensatz zum Studium - erfolgsabhängig. Beide Punkte stünden symptomatisch für eine politische Bevorzugung und damit auch deutlich höhere Attraktivität des Studiums. Generell regten die Anwesenden an, die Rahmenbedingungen für eine Selbstständigkeit zu verbessern, um so auch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erreichen.
Auch im Zusammenhang mit dem Ausbildungsstandort Hankensbüttel wurde die fehlende digitale Infrastruktur sowie die verkehrstechnische Anbindung deutlich von den jungen Menschen kritisiert. Sehr positiv aufgenommen wurde von allen Anwesenden, dass alle die Möglichkeit hatten, ihre Anmerkungen einzubringen und in dem Arbeitsminister einen offenen Gesprächspartner zu finden, der Interesse an ihren Nöten, aber auch an ihren Lösungsvorschlägen, zeigte.
Dr. Sven Mucke überprüfte die Augen des Ministers und führte dabei die augenoptische High-Tech-Ausrüstung der Fachakademie vor.
Im Anschluss an die angeregte Diskussion blieb dem Minister noch etwas Zeit, sich einen unmittelbaren Eindruck von der augenoptischen High-Tech-Ausrüstung in der Fachakademie zu machen. Landesinnungsobermeister Giovanni Di Noto und Dr. Sven Mucke, Dozent für Optometrie, ließen es sich nicht nehmen, die Sehfähigkeit des Ministers vor Ort noch höchstpersönlich zu überprüfen.