Bei diesen Berufen punkten Linsen

Friseurin betreut Kundin
Die presbyope Friseurin hat an einer normalen Gleitsichtbrille oft keine Freude. Möglicherweise freut sie sich über einen Hinweis zu multifokalen Kontaktlinsen!?
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Mit Kontaktlinsen wirklich Geld verdienen? Natürlich! Über Kontaktlinsen nachhaltige Kundenbindungen schaffen und auch eine Begeisterung entfachen? Auch das! Sie sehen und wissen, gute Gründe, Kontaktlinsen perfekt auf die Lebens- und Arbeitssituationen der Kunden anzupassen, gibt es genug. Mit Kontaktlinsen könnten die Brillen-Probleme in verschiedenen Berufen ein Ende haben. Unsere Autorin Claudia Büdel, selbst Augenoptikermeisterin, hat daher ein leicht augenzwinkerndes Plädoyer verfasst, wirklich jeden Kunden auf Kontaktlinsen anzusprechen.

Regelmäßig sitzen wir hier, lassen uns das Haupthaar in Form bringen, genießen dabei eine Tasse Kaffee und gehen im besten Fall glücklich und frisch gestylt nach Hause. Sie werden es längst erraten haben: Die Rede ist vom Friseur. Der presbyope Friseur hat durch die Winkel, in denen er die Haare schneidet, und den Spiegel, der unterschiedliche Entfernungen bei nur einem Blickwechsel vortäuscht, an einer normalen Gleitsichtbrille oft keine Freude. Eine Lesehalbbrille ist zwar möglich, aber nicht gerade ästhetisch. Wie dankbar wird der Haarstylist über Ihren Hinweis zu multifokalen Kontaktlinsen sein? Unnötige Verrenkungen und das ständige Verschieben der Brille gehören fortan der Vergangenheit an.

Natürlich wird der ein oder andere von Ihnen nun denken: „Mensch, in dem Haarspraynebel auch noch Kontaktlinsen?“ Hier können Eintages- oder gar Ortho-­K-Linsen Abhilfe schaffen. Zudem findet sich der Friseur beim Sprayen sicher auch mit geschlossenen Augen zurecht. Zu teuer? Nicht unbedingt. Vielleicht ist es gerade diesem Kundenkreis sehr wichtig, gut auszusehen, beschäftigt er sich doch tagtäglich mit der Verschönerung seiner Kundschaft. Da machen sich die durch Benutzung einer ungeeigneten Korrektion entstehenden Augenfalten nicht gut und günstig sind diese Cremes, die eben jene verhindern sollen, auch nicht. Der Friseur muss oft als Beispiel für die Berechnung der Dienst­leistung „Anpassung“ herhalten, ganz nach dem Motto: „Mein Friseur zahlt mir auch nicht den Haarschnitt, obwohl ich Shampoo bei ihm kaufe!“ Wir sollten ihm das mit der Anpassung der besten Linsen danken.

Ungetrübter Blick in die Röhre

Familie mit Kindern
Brillenlos erspart sich der Koch den Nebelschleier
auf den Gläsern beim Öffnen des Kochtopfes oder
der Backofentür. ©iStockphoto.com / Photo_Concepts

Jeder von Ihnen wird sicher schon einmal warmes Essen zubereitet haben und sich insofern ein Stück weit in die Situation eines Kochs hineinversetzen können. Beschlagene, eventuell rutschende Brillen, Fettspritzer – nervig! Brillenlos erspart man sich den Nebelschleier auf den Gläsern beim Öffnen der Backofentür und des Kochtopfes. Sie sind der Fachmann und haben natürlich auch an die richtige Reinigung der Linsen bei Fettexposition gedacht oder gleich Eintageslinsen angepasst.
Ersetzen Sie „Fett“ durch andere Schmutzpartikel, die sich an Brillen festsetzen, wie beispielsweise Erde. Und schon fallen einem auch andere Berufsgruppen ein, die froh sind, auf dieses sichteinschränkende Hilfsmittel verzichten zu können. Landschaftsgärtner und Landwirte stehen hier nur stellvertretend für viele weitere.

Eine „Berufsgruppe“ hat auch fast jeder schon einmal bedient, denn es handelt sich (trotz der miserablen Bezahlung) um den Job, der von den meisten Menschen ausgeübt wird oder wurde: das Elterndasein. Derjenige, der sich um das (kleine) Kind kümmert, wird sich oft genug Momente ohne Brille wünschen. Angefangen im Säuglingsalter, wo die beginnende Fähigkeit des Zugreifens gerne an dem Ding im Gesicht getestet wird oder beim Wickeln, wo eine rutschende Brille nicht hochgeschoben werden kann, da die Hände anderweitig im Einsatz sind – keine Details. Es folgt das Alter, in dem getobt und herumgetollt wird, in dem man es sich nicht leisten kann, mit beschlagenen Gläsern dazustehen, da innerhalb dieser kurzen Zeit der Blindheit das Kind schon über alle Berge sein könnte. Oder sei es einfach nur, dass man später vor dem jugendlichen Spross auch noch ein bisschen cool sein will. Das gilt alles übrigens auch für Großeltern!

Möglichst einfach sollte eine gute Korrektion vor allem für Eltern von Kleinkindern sein. Hier bleibt einfach keine Zeit für intensive Reinigung. Die Lösung: empfehlen Sie Peroxide oder Eintageslinsen. Haben Mama oder Papa auch noch Heuschnupfen, möchten aber trotzdem nicht auf den Spaziergang mit den Kleinen verzichten? Ortho-­K-Linsen werden diesen Kunden ein glückliches Lächeln aufs Gesicht zaubern. Was für Eltern gilt, trifft natürlich auch auf Erzieher oder Kinderpfleger zu – nicht nur in Sachen schlechter Bezahlung, sondern auch in Bezug auf Kontaktlinsen.

Vom Spitzensportler bis zum Amateur

Renovierung
Renovierungen sind anstrengend genug. Wohl
dem, der nicht darauf achten muss, dass
seine Brille verrutscht oder dreckig wird.
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Der Spitzensportler, auch wenn im Normalfall nicht allzu häufiger Kunde, wird mit nahezu 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit Ihr Kontaktlinsenkunde, wenn Sie es richtig anstellen. Oder haben Sie schon einmal einen Profiturner gesehen, der eine Brille im Wettkampf trägt? Er möge der Redaktion doch bitte ein Foto schicken. Lässt er sich nicht doch noch lasern, ist er unter Umständen zudem ein guter Werbeträger für Ihr Geschäft. Die Wünsche des Profis lassen sich natürlich genauso auf den Amateursportler übertragen, von denen Sie sicherlich ein paar mehr zu Ihren Kunden zählen dürfen. Wer hunderte von Euro für ein tolles Bike, Laufschuhe, Schläger oder Skier ausgeben kann, der sollte auch Kontaktlinsen zu seiner üblichen Ausstattung zählen. Die paar Euro für bessere Sicht ohne Rahmen werden es jedem wert sein.

Auch im Element Wasser kommt man mit Brille nicht allzu weit. Sollte ich wirklich einmal in die Verlegenheit kommen, gerettet werden zu müssen, dann wünsche ich mir eine Badeaufsicht, die nicht erst die Brille zur Seite legt (und mich hoffentlich trotzdem findet) oder gar mit Brille in die Fluten springt, um Erste Hilfe zu leisten. Vergewissern Sie sich also, bevor Sie beabsichtigen in rauer See zu baden, ob der Bademeister und seine Kollegen im besten Falle Ortho-­K-Linsen oder aber zumindest reguläre Kontaktlinsen plus gut angepasster Schwimmbrille tragen.

Und wie kommt man am schnellsten zu den exotischen Stränden und Fluten? Klar, der Multifokal-Linsen tragende Pilot fliegt dorthin und landet dank regelmäßiger Visuskontrollen exakt am Traumstrand der einsamen Insel. Okay, man wird ja noch träumen dürfen, aber die Landebahn reicht ja auch schon. Den am besten noch gutaus­sehenden Piloten, der private Wunschrouten fliegt, gibt es dann wohl doch nur im Film. Von einem höchstwahrscheinlich brillen­losen Schauspieler verkörpert, damit dieser in möglichst viele Rollen schlüpfen kann. Es sagten und schrieben schon viele: „Schau mir in die Augen, […] und checke den Sitz meiner Kontaktlinsen!“

Lassen Sie mich durch – ich bin Optikerin

Kommen wir zu anderen Möglichkeiten sich zu entspannen. Bei mir persönlich gehören Rockkonzerte zu einer gelungenen Freizeitgestaltung. In einigen Genres werden der Sänger, die Bandmitglieder, die Tänzer oder die Models ohne Brille auftreten (müssen). Im Rockbereich ist man in der Regel rein optisch zwar nicht so oberflächlich, im Publikum aber ganz bei der Sache. Schon oft dachte ich mir beim Anblick einer zerbrochenen Brille inmitten eines Moshpits (ein vor der Bühne entstehender Kreis): Lassen Sie mich durch – ich bin Augen­optikerin! Je nach „Härte“ der Musikrichtung wird vielleicht manch einer von Ihnen sogar ausschließlich weiche Linsen aufgrund der Verlustgefahr empfehlen.

Koch bei der Arbeit
Brillenlos erspart sich der Koch den
Nebelschleier auf denGläsern beim Öffnen
des Kochtopfes oder der Backofentür.
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Die Sicherheitsleute haben es in der Regel schon begriffen und wachen brillenlos über das Geschehen. Also alle Bandshirt tragenden Kunden direkt in den Anpassraum geführt. Künstler erkennen Sie vermutlich an ihrem Outfit. Aus Dankbarkeit über die tollen Kontaktlinsen decken sich die Stars oder Sternchen jetzt natürlich bei Ihnen mit immer neuen Sonnenbrillen ein. Die eingefleischten Fans erkennen ihr Idol wahrscheinlich trotzdem noch und wollen jetzt, diesem nacheifernd, ebenfalls hinter Ihrer Spaltlampe Platz nehmen. Wird zu drastischeren kosmetischen Maßnahmen gegriffen, um den geltenden Idealen zu entsprechen, wird der aufgesuchte (Schönheits-)Chirurg hinter seiner Schutzbrille und den vergrößernden Sehhilfen bestenfalls auch mit Linsen aus Ihrem Hause versorgt sein.

Aber zurück in den Alltag. Hätte ich beim Sanieren des Eigenheims für jeden Ausspruch meines Vaters „Ich werde verrückt mit der Brille!“ einen Euro bekommen, dann wäre das Haus vermutlich längst abbezahlt. So wie ihm geht es wohl vielen Handwerkern, die gerade nicht durch die passenden Bereiche ihrer Gleitsichtbrille oder dank Schmutz überhaupt nicht mehr hindurchschauen können. Sei es auf dem Boden liegend beim Anbringen der Abschlussleisten, über Kopf festklebende Tapetenschichten abkratzend oder bei anderen staubigen Angelegenheiten. Die Kostenfrage müssen wir uns hier nicht stellen, denn eine verkratzte Gleitsichtbrille tut dem Geldbeutel auch ganz schön weh. Die Einschränkungen, die es bei Handwerkern mit Kontaktlinsen zu berücksichtigen gilt, können Sie in Fachbüchern aus dem DOZ-Verlagsprogramm nachlesen.

Auch wenn man selbst oft der anstrengendste Kunde ist, so lohnt es sich auch im augenoptischen Umfeld mal an Kontaktlinsen zu denken. Gegen trockene Augen bei langer PC-Arbeit oder Klimaanlagen im Verkaufsraum haben Sie ja viele Möglichkeiten im gut sortierten Lager. Der Stammkunde registriert womöglich Ihren Wechsel zwischen den Sehhilfen und fragt Sie ganz konkret nach Kontaktlinsen – nur falls Sie einmal nicht daran gedacht haben, ihn selbst darauf anzusprechen.

Autorin: Claudi Büdel