Wie Ultraschall die Erblindung verhindern kann
Um Schäden an der Augenlinse frühzeitig zu diagnostizieren, kommt der Ultraschall als schnelle, einfache und strahlungsfreie Methode in der Augenheilkunde immer häufiger zum Einsatz.
Schätzungen der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) zufolge sind 1,2 Millionen Menschen in Deutschland blind oder sehbehindert. Aufgrund der demografischen Entwicklung seien immer mehr Menschen von Einschränkungen der Sehkraft betroffen. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend. Da seit Jahresbeginn die Strahlenschutzverordnung auch eine Strahlenreduktion in der Augenmedizin fordert, wird die Sonografie bei der Diagnose und der Therapie von Augenerkrankungen immer wichtiger. Daher wurden einige Beispiele für eine sinnvolle Behandlung mittels Ultraschallverfahren von den Expertinnen und Experten der DEGUM zusammengefasst.
Die so genannte Riesenzellarteriitis ist die häufigste Gefäßentzündung bei Menschen über 50 Jahren. Typische Symptome der Erkrankung sind Kopfschmerzen an den Schläfen, Schmerzen beim Kauen und verschwommenes Sehen. Plötzlicher Sehverlust und eventuell auch Doppelbilder gehören ebenfalls zu den Anzeichen. Wenn Betroffene diese Symptome zeigen, müsse laut den Expertinnen unverzüglich die Diagnose gesichert und eine entsprechende Therapie eingeleitet werden. Andernfalls drohe die Erblindung. Der Ultraschall gilt dabei laut internationalen Empfehlungen als die wichtigste bildgebende Diagnostik. Die Gefäßsonografie könne ohne Zeitverzögerung, noch während der klinischen Untersuchung, durchgeführt werden. Zudem zeige sie eine hohe Sensitivität und Spezifität.
Therapie bei Grauem Star
Ultraschall kommt auch in der Augenheilkunde zum Einsatz. So lassen sich damit Schäden an der Augenlinse frühzeitig diagnostizieren und etwa bei der Linsentrübung Grauer Star auch therapieren: Augenärzte können den getrübten Linsenkern mittels Ultraschall schonend zertrümmern. Diese Methode sei in der Kataraktchirurgie unverzichtbar und führe zur Wiederherstellung des Sehvermögens, so die Experten weiter. Gleichzeitig warnen sie vor oftmals unnötigen Laserbehandlungen. Nicht selten blieben die Patientinnen und Patienten auf den hohen Kosten der Laserbehandlung sitzen, da sie oftmals nicht von den Krankenkassen übernommen werden.
Auch bei weiteren Augenerkrankungen wie bei hervortretenden Augen, die eine Folge bestimmter Schilddrüsenerkrankungen sein können, wird der Ultraschall im Rahmen der Behandlung erfolgreich eingesetzt.