Fielmann: 2022 ging jede zweite Brille über Tisch des Filialisten
CEO Marc Fielmann und Finanzvorstand Georg Alexander Zeiss empfingen die Presse vor Ort in Hamburg und digital.
Die Fielmann Gruppe um CEO Marc Fielmann und Finanzvorstand Georg Alexander Zeiss gab auf der gestrigen virtuellen Pressekonferenz aus dem Fielmann Headquarter die aktuellen Umsatzzahlen des Unternehmens bekannt. Demnach konnte Fielmann im ersten Quartal eine Absatzsteigerung von acht Prozent erzielen und profitiere nach Angaben des Unternehmenssprechers vom aktuellen Konsumumfeld.
"Das Konsumklima liegt 2023 weiterhin auf historisch niedrigem Niveau. In Krisenzeiten kaufen Kunden dort, wo sie garantierte Qualität zu günstigen Preisen erhalten. In der Augenoptik und Hörakustik ist das die Fielmann-Gruppe", so das Unternehmen. Fielmann gibt an, auf Marktanteilsgewinnen aus dem Vorjahr weiter aufgebaut zu haben, der Umsatz und Gewinn seien im zweistelligen Bereich gewachsen. Das zeigte sich am Außenumsatz des ersten Quartals 2023, in dem Fielmanns Außenumsatz (inklusive Mehrwertsteuer und Bestandsveränderungen) gegenüber des Vorjahres um 15 Prozent auf 556 Millionen Euro gesteigert werden konnte (zum Vergleich zu Q1 2022: 484 Millionen Euro).
Der Konzernumsatz stieg laut Fielmann ebenfalls um +15 Prozent auf 478 Millionen Euro (2022: 414 Millionen Euro). Der Grund hierfür liege in einer Absatzsteigerung bei den Korrektionsbrillen um plus acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr, die das Unternehmen durch eine zunehmende Preissensivität bei Kundinnen und Kunden begründet sieht. Weitere Bausteine für die starke Umsatzentwicklung des Unternehmens seien eine verbesserte Abverkaufsstruktur mit mehr Gleitsichtbrillen, die Erstkonsolidierung von Medical Óptica Audición in Spanien und eine einmalige Reparaturpauschale für Hörsysteme in Deutschland.
Gleichzeitig steig aber auch die Filialanzahl auf 977 Niederlassungen (vgl. Vorjahr 922), was einen Teil der Umsatzsteigerung erklärt.
Die Umsatzzahlen des ersten Quartals 2023 zeigen ein deutliches Wachstum.
Erschließung des europäischen Marktes
Mit Blick auf das europäische Ausland gibt sich Fielmann ebenfalls zufrieden. So konnte das Geschäft im ersten Quartal 2023 in Deutschland um +12 Prozent und in Österreich um +13 Prozent zum Vorjahr gesteigert werden. Die Schweiz steigerte ihren Umsatz im ersten Quartal um +15 Prozent gegenüber 2022 und profitierte ebenfalls von einer verbesserten Abverkaufsstruktur und einem Währungskurseffekt.
In Spanien konnte das Unternehmen eine Umsatzsteigerung im ersten Quartal um +44 Prozent gegenüber Vorjahr verbuchen. Das zweistellige Absatz- und Umsatzwachstum von Óptica & Audiología Universitaria wurde durch die erstmalige Konsolidierung von Medical Óptica Audición ergänzt. Fielmanns übrige Märkte wuchsen im ersten Quartal um +31 Prozent gegenüber 2022. Dies verdanke das Unternehmen einem zweistelligem Wachstum in Italien und Polen sowie der Expansion in Tschechien. Hinsichtlich Fielmanns Unternehmensstrategie Vision 2025 konnten Investitionen in internationale Märkte (+24 Prozent zu Q1/2022) und digitale Vertriebskanäle (+33 Prozent zu Q1/2022) einen laut Unternehmen "überproportionalen" Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr erwirken.
Einen Beitrag zu dem positiven Verlauf von Q1 konnte Fielmanns 2022 eingeleitetes Kostensparprogramm leisten (siehe hier). Im ersten Quartal 2023 stieg laut Fielmann sowohl das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) als auch das Vorsteuerergebnis (EBT) um +18 Prozent gegenüber des Vorjahreszeitraums an. "Positive Einmaleffekte wie eine einmalige Reparaturpauschale für Hörsysteme wurden durch Rückstellungen in Höhe von mehreren Millionen Euro für die Umsetzung von Kostensparmaßnahmen sowie eine weitere Gehaltserhöhung für Augenoptiker und Hörakustiker in unseren deutschen Niederlassungen im Januar teilweise ausgeglichen", vermeldet Fielmann.
International wächst Fielmann weiter. Zuletzt durch die Erschließung des spanisches Marktes.
Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2022 bleibt Fielmann weiterhin positiv. So haben antizyklische Preissenkungen den Absatzmarktanteil von 51 auf 53 Prozent ausweiten können. Demnach sei jede zweite Brille über das Omnichannel-Geschäftsmodell des Unternehmens gekauft worden. Dieses Modell sieht Fielmann als weiteren Wachstumstreiber.
So hatte die Fielmann-Gruppe im Jahr ihres 50-jährigen Jubiläums einen Außenumsatz von 2,03 Milliarden Euro (inkl. Mehrwertsteuer und Bestandsveränderungen) erzielt. Der Konzernumsatz stieg auf 1,76 Milliarden Euro, rund +5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Auf dem internationalen Markt wurde ein Nettoumsatz von 506 Millionen Euro erreicht. Auch hier konnte das Unternehmen seinen Gewinn um 11 Prozent steigern (2021: 455 Millionen Euro).
Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet Fielmann ein weiteres Wachstum des Korrektionsbrillen-Absatzes von vier bis acht Prozent (8,9 bis 9,2 Millionen Brillen), eine Steigerung des Konzernumsatzes zwischen sieben und zehn Prozent (1,88 bis 1,94 Milliarden Euro) sowie ein Wachstum des EBITDA zwischen neun und 21 Prozent, was 370 bis 410 Millionen Euro entspricht.
Vision 2025
Für ihre Vision 2025 zeigte sich das Unternehmen ebenfalls zuversichtlich. So teilte Fielmann mit, der Konzern wolle vermehrt auf Digitalisierung, Internationalisierung und organisches Wachstum setzen. Beispielsweise plane man durch die Erschließung einer neuen Zielgruppe den 20 bis 29-Jährigen, eine komplett neue Kundensparte aufzubauen. "Fehlsichtigkeit nimmt gerade bei jüngeren Menschen immer weiter zu", erklärte Fielmann. Zudem plane das Unternehmen den Ausbau seiner Hörakustik Abteilung.
Zusätzlich will Fielmann rund 125 Millionen Euro an Kosten bis 2025 durch Digitalisierung und Standardisierung interner Prozesse einsparen.
Die EBIDTA-Rendite will der Konzern bis 2025 auf 28 Prozent steigern. Zusätzlich will Fielmann seine aktuell rund 1000 freien Augenoptiker-Stellen besetzen.
Fielmann hat einen Wachstumsplan erstellt, den der Konzern bis 2025 umsetzen möchte.