Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Nachbericht: 35. IVBS-Kongress in Siegburg

Sieben Seminare, drei Tischgespräche und acht Vorträge: Beim diesjährigen Kongress der Internationalen Vereinigung für Binokulares Sehen (IVBS) Anfang Juni drehte sich das Programm um Interdisziplinäre Zusammenarbeit.
IVBS Kongress 2023

Der IVBS-Kongress bot den Teilnehmen neben Fachvorträgen und Tischgesprächen auch eine begleitende Industrieausstellung.

© IVBS

Am Wochenende vom 3. und 4. Juni veranstaltete die IVBS ihren alljährlichen Kongress. In Siegburg wurde den Teilnehmenden ein breit gefächertes Seminar- und Vortragsprogramm mit Diskussionen und offene Themen-Tischgespräche geboten. „Da die 2022 erstmals eingeführten Tischgespräche auch dieses Jahr sehr gut angenommen wurden, wird dieses Format beibehalten“, heißt es. „Der mit 21 Jahren jüngste Kongressteilnehmer - ein Augenoptiker aus Bonn, der erstmals einen Fachkongress besuchte, fand diese Gespräche besonders interessant.“ Thematisiert wurden dabei Kinderoptometrie, Selbstständigkeit als Binokular-Spezialist und das Schwerpunktthema Interdisziplinäre Zusammenarbeit. Für die Teilnahme am Kongress erhielten die Besucher sieben COE Fortbildungspunkte.

 

Am ersten Kongresstag wurde zudem die Mitglieder-Generalversammlung abgehalten, bei der das bisherige Team von den IVBS-Mitgliedern erneut einstimmig gewählt wurde. Die weitere Ausrichtung der Fachvereinigung, die MKH in den Ablauf der optometrischen Augenprüfung zu etablieren, den Nutzen der Kinderoptometrie für die Entwicklung des Binokularsehens zu kommunizieren sowie die Notwendigkeit, Konzepte zur Nachwuchsförderung zu entwickeln, wurden besprochen. „Dazu sollen in Zukunft junge IVBS-Mitglieder bei Geschäftsgründung oder Übernahme eines bestehenden Betriebes mit Knowhow und Support unterstützt werden. Zudem wurden Anregungen und Ideen von den Mitgliedern aufgenommen“, heißt es weiter.

Sechs der acht Referenten neu dabei

Neue Impulse gaben vor allem die neuen sechs der insgesamt acht Referentinnen und Referenten. Diese gingen auf die Zusammenhänge zur Bewegung und Haltung, zur Halswirbelsäule, zur Sensomotorik und der sensorischen Integration ein und referierten über interdisziplinäre Kommunikation und aktuelle Forschungsergebnisse zur binokularen Fixation. Bei dem Vortrag von Dr. Laube, Präsident der Gesellschaft zur Haltungs- und Bewegungsforschung e.V. (GHBF), wurde vor allem deutlich, dass „interdisziplinär denkende Ärzte innerhalb der Medizin eine ähnliche Stellung einnehmen wie spezialisierte Augenoptiker und Optometristen in der Augenoptik“. Außerdem wurden die neuen MKH-Richtlinien thematisiert.

Nächster Kongress im Juni 2024

IVBS-Präsidentin Beate Göpel eröffnete den Kongress-Sonntag mit einer kurzen Vorstellung der Vereinigung und einer Übersicht zur Relevanz von prismatischen Korrektionen. „Es braucht jeden Anwender und jeden Empfehler, um die eklatante Versorgungslücke bei Menschen mit binokularen Sehproblemen zu reduzieren“, appellierte Göpel.

Der nächste IVBS-Kongress findet am 8. und 9. Juni 2024 in Barleben bei Magdeburg zum Schwerpunktthema „Binokularsehen und Kinderoptometrie“ statt.