Umsatz und Unternehmenswert: ASN legt Statistik vor
Die Augenoptik Service GmbH Nord (ASN Beratung) bewertete zusammen mit der Landesinnung der Augenoptiker und Optometristen in Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein rund 150 Augenoptik- und Mischbetriebe in den letzten 10 Jahren. Dadurch sollte ein Richtwert für Unternehmenswerte in Bezug auf den Umsatz und den daraus resultierenden „wertvollsten“ Unternehmen gewonnen werden. Wie in untenstehender Grafik zu sehen ist, ist keine klare Aussage möglich, da die Umsätze und Unternehmenswerte nicht linear zueinander verlaufen. Jedoch könne man eine Ableitung entnehmen, die keine allgemeingültige Substanz besitzt.
In der Grafik werden die letzten Jahresumsätze den ermittelten Unternehmenswerten gegenübergestellt. Da sich die Punkte nicht entlang der Linie befinden, kann man davon ausgehen, dass sich die Unternehmenswerte nicht kontinuierlich in die gleiche Richtung wie der Umsatz bewegen.
Betriebe mit Jahresumsatz <200.000 Euro haben meist nur Substanzwert
Der Begriff Substanzwert fasst die Gerätschaften, Laden- und Werkstatteinrichtung, sowie das Warenlager zusammen. Es ist somit der Mindestwert eines Unternehmens. Bei kleineren Betrieben mit einem Jahresumsatz unter 200.000 Euro seien die Jahresabschlüsse oft zu niedrig, damit ein Nachfolger realistische Erträge erwirtschaften könne.
Nimmt man hingegen Betriebe mit einem Jahresumsatz von über 200.000 Euro erhält man vermehrt einen Ertragswert. Durch die Berechnung des Ertragswertes werden die zukünftigen Gewinne ermittelt und die Nachfolgerin sieht den Wert schon heute. Somit kann die Rendite berechnet werden, die mit dem Kauf des Unternehmens erzielt werden kann.
Hoher Verkaufspreis geht nicht zwingend mit hohem Umsatz einher
Aufgrund Struktur und Positionierung können Betriebe mit einem Umsatz von unter 400.000 Euro gute Werte und Verkaufspreise erzielen. Zudem gab es auch Unternehmen mit deutlich geringeren Umsätzen unter 400.000 Euro, die einen Unternehmenswert von bis zu 80 Prozent des Umsatzes erzielten. Bei den bewerteten Betrieben hatten 50 Prozent der Unternehmen einen errechneten Wert von unter 38 Prozent des Umsatzes. Der rein rechnerische Mittelwert eines Unternehmenswertes liegt bei 45 Prozent des Umsatzes.
„Es ist sehr gefährlich, einfach nur X-Prozent des letzten Jahresumsatzes als Grundlage für Kaufpreisverhandlungen zu nehmen."
Die beste Option eine realistische Verhandlungsbasis für den Verkauf des eigenen Betriebes zu haben, sei eine Betriebsbewertung. Dies sei nicht nur für die Verkäufer relevant, sondern auch für die Käuferinnen, da sie dadurch eine gute Basis für Verhandlungen der Finanzierung hätten.