Event gemeinsam mit dem „Silicon Valley des Klangs“
Erstveröffentlicht in der DOZ 10I24
Das Gelände der Deutschen Messe Hannover ist vom 16. bis 18. Oktober Dreh- und Angelpunkt für die Hörakustik-Branche. Hörakustiker und jene, die es werden wollen, erwarten beim diesjährigen EUHA-Kongress wieder ein vielfältiges Vortragsprogramm mit namhaften Referentinnen und Referenten sowie der beliebte Future Friday mit zukunftsorientierten Keynotes. Außerdem wird in diesem Jahr erstmalig die neue EUHA Live Area ins Leben gerufen, die Kongress und Industrieausstellung noch stärker verknüpfen soll. In Halle 6 entsteht damit ein zentraler Meeting- und Networking-Bereich mit Bühne, wo Besucher über ein Kopfhörersystem Informationen zu den Themen Partnerland, Ausbildung/Nachwuchs, Hörakustik und Start-ups erhalten. „Für die Live Area wurde ein eigenes Programm zusammengestellt, das die Aktivitäten von verschiedenen Branchenverbänden, Instituten und Start-ups aufgreift“, erklärt Keil-Becker.
So wird das diesjährige Partnerland Dänemark im „Partner Innovation Hub“ präsent sein und dort für Gespräche und Brancheninfos zur Verfügung stehen. Nachdem beim Kongress im vorigen Jahr erstmals ein Land, die Schweiz, als Partner der Veranstaltung eingeführt wurde, fiel die Wahl diesmal auf die nordischen Nachbarn. „Viele Hersteller kommen aus Dänemark und das Land hat eine langjährige Tradition in der Arbeit mit Sound- und Medizintechnik. Dänemark wird auch als ,Silicon Valley des Klangs‘ bezeichnet“, sagt die Vizepräsidentin. Zudem sind Vorträge aus Dänemark Teil des fachwissenschaftlichen Programms. So wird etwa der weltbekannte Forscher im Bereich Hörwahrnehmung, Professor Torsten Dau von der Technischen Universität Dänemark, am ersten Kongresstag einen Vortrag zu neuen Trends bei technischen Kompensationsstrategien für Hörgeräte halten. Außerdem finden am Mittwoch wieder die EUHA-Förderpreis-Verleihung und die Preisverleihung der Forschungsgemeinschaft Deutscher Hörakustiker statt. Die ersten drei Preise sind mit 1.000, 2.000 und 3.000 Euro dotiert und werden an Absolventen für herausragende Abschlussarbeiten rund um das Thema „Rehabilitation bei Verlusten im auditorischen kommuikativen System“ verliehen. Dieses Jahr wurden neun Arbeiten eingereicht, davon einige aus dem Partnerland.
Zentraler Meetingpoint mit Start-ups und „exquisitem Kaffee“
Am „Meetingpoint Azubis/Studierende“ in der Live Area steht der Branchennachwuchs im Mittelpunkt. Von hier aus starten die Guided Tours und es gibt Vorträge zu Nachwuchsthemen, wie praktische Tipps und Tricks zur Gesellenprüfung. „Wir wollten eine Möglichkeit zum Netzwerken und Austauschen schaffen. Einen zentralen Meetingpoint, an dem alles zusammenläuft. Die neue Live Area verzahnt Kongress und Industrieausstellung räumlich und inhaltlich noch enger“, betont Keil-Becker. „Die dritte Ecke der Area dreht sich um das Wirken der EUHA und die Vorteile der Community. Hier gibt es Brancheninformationen, gute Gespräche und exquisiten Kaffee. Und in der vierten Ecke stellen verschiedene Start-ups ihre Ideen und Innovationen vor.“
Stichwort Innovationen: Der Future Friday widmet sich auch dieses Jahr wieder den Zukunftsthemen der Branche. Vier spannende Keynotes zu wichtigen Zukunftsthemen der Hörakustik sind die Highlights am dritten Veranstaltungstag. Unter anderem wird Dr. Benedikt Höing vom Universitätsklinikum Essen über den Nutzen von Cochlea-Implantaten und die Rolle Künstlicher Intelligenz in der Vorhersage des Hörerfolgs nach Cochlea-Implantation sprechen. Daneben stellt Sergi Rotger-Griful vom dänischen Eriksholm Research Centre die besonderen Kommunikationsherausforderungen bei Menschen mit Hörverlust in den Mittelpunkt seines Vortrags.
Wer sich zwischen den Vorträgen über Produktneuheiten informieren möchte, kann sich in der begleitenden Industrieausstellung austoben. Mehr als 130 Aussteller aus 19 Ländern präsentieren in Halle 6 ihr Portfolio und ihre Produkthighlights – teilweise zum ersten Mal – dem Fachpublikum, verrät Keil-Becker. „Viele Unternehmen haben ihren Produktlaunch direkt am EUHA-Kongress, vorher gibt es keine Kommunikation darüber. Ich bin selbst schon sehr gespannt auf die Neuigkeiten!“
Eva Keil-Becker hat an den diesjährigen Neuerungen mitgearbeitet und freut sich besonders auf die Vorträge aus Dänemark.
Zwei Koryphäen aus Dänemark
Auszubildende und Studierende können 2024 erstmals an allen drei Kongresstagen kostenfrei teilnehmen, ergänzt die Vizepräsidentin. „Im Vorjahr hatten wir Azubis kostenfreien Eintritt und ein Sonderprogramm zum Future Friday angeboten. Das wurde sehr gut angenommen und deshalb haben wir dieses Jahr den kostenfreien Eintritt auf Studierende ausgeweitet. Wir wollen damit eine Weiche stellen und zeigen, dass der weltgrößte Hörakustiker-Kongress attraktiv ist und sich jedes Jahr wieder etwas Neues einfallen lässt.“ Auf die Frage, was angehende Hörakustikerinnen und Hörakustiker auf keinen Fall verpassen sollten, hat sie eine klare Antwort: „Das Wissenssymposium mit Professor Dau ist aus meiner Sicht ein Highlight, ebenso Professor Neher. Beide kommen aus Dänemark und sind hochkarätige Experten. Ich denke, die Teilnehmenden sollten sich so viele Vorträge wie möglich anhören und danach selbst entscheiden, was ihr persönliches Highlight ist.“
Außerdem macht sie auf den feierlichen Kongresstreff am Donnerstagabend aufmerksam: „Es dreht sich alles um die dänische Märchenwelt. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, und wir freuen uns auf dem Motto entsprechende Kleidung!“ Keine Grenzen? Auch „Des Kaisers neue Kleider“ von Christian Andersen ist ja bekanntlich ein dänisches Märchen...
Die neue Live Area ist zentraler Meeting- und Networking-Bereich und befindet sich in Halle 6 eingebettet in die Industrieausstellung.