"Hemmschuh" Fachkräfte - Berufsbildungsbericht 2019
"Noch stellt sich die Situation in unserem Beruf besser dar als in vielen anderen Gewerken und dies auf vielen Ebenen", erklärte Rainer Hankiewicz, Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses des Zentralverbands der Augenoptiker und Optometristen (ZVA), in seinem Vorwort zum Berufsbildungsbericht 2019. Diesen hatte er zusammen mit Dirk Schäfermeyer vom ZVA in Düsseldorf vorgestellt.
Allerdings identifizierten die Autoren des aktuellen Berufsbildungsberichts für die Augenoptik den Fachkräftemangel dabei "vielerorts als Hemmschuh für die betroffenen Betriebe". Zudem weise die Bundesagentur für Arbeit die Augenoptik weiterhin nicht als Engpassberuf aus, hieß es eingangs in dem Dokument. Inzwischen werde in vielen Regionen nicht mehr nur händeringend nach Gesellen, sondern gleichermaßen nach Meistern und Bachelorabsolventen gesucht. Nach den Zukunftsplänen gefragt, gaben knapp 32 Prozent und damit fast jeder dritte Auszubildende an, die weitere berufliche Zukunft außerhalb eines Augenoptikbetriebes zu sehen.
Mehr bestandene Gesellenprüfungen
Des Weiteren bietet der Bericht einen Überblick über wichtigen Kennzahlen; darunter die Anzahl der Gesellen- und Meisterprüfungsabschlüsse, zum Arbeitsmarkt und zu Lösungsquoten bei der Ausbildung. Zusätzlich seien die Ergebnisse zweier Online-Befragungen des ZVA unter Betriebsinhabern, Ausbildern und Auszubildenden darin enthalten. „Im Berichtszeitraum haben sich die seit Jahren ansteigenden Ausbildungszahlen endlich auch in einem Anstieg bei den bestandenen Gesellenprüfungen niedergeschlagen. Diesen qualifizierten Berufsnachwuchs an die Betriebe zu binden, bleibt indes eine Herausforderung“, betonte Hankiewicz.
Der ZVA erhebt und sammelt regelmäßig Daten zum Thema Aus-, Fort- und Weiterbildung und schafft so die Basis für eine zeitgemäße Gestaltung der Aus- und Fortbildung in der Branche. Der Bildungsbericht stützt sich neben den eigenen Erhebungen des Verbandes auf Zahlen des Bundesinstitutes für Berufsbildung (BIBB) und die Statistik des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), der seine Daten wiederum aus den Meldungen aller 53 Handwerkskammern bezieht. Zusätzlich werden Daten des Statistischen Bundesamtes sowie der Bundesagentur für Arbeit einbezogen.