Nachbericht

Individuelle Sehlösungen im Fokus der Zeiss-Convention

Farben, Musik und Augenoptik standen im Mittelpunkt der Zeiss-Convention, doch auch Bryan Adams und ein „fliegender“ chinesische Drache trugen zu deren Gelingen bei. Neben den spannenden Show-Acts gab es für die rund 2.600 Teilnehmenden auch die drei Themenwelten Business, Consumer und Myopia zu entdecken. Veranstaltungsorte in Berlin waren in diesem Jahr das Velodrom und das ehemalige DDR-Funkhaus Nalepastraße, heute Funkhaus Berlin.
chinesischer Drache liegt auf der Zeiss Convention

Flieg, Drache, flieg! Die Energie der Tanzenden scheint das Fabelwesen am Abschlussabend der Zeiss-Convention in der Luft zu halten.

© DOZ/ Lisa Meinl

Erstveröffentlichung in der DOZ 12|2023.

Licht aus – Spot an! Das innere des Velodroms hüllt sich in rötlich-pinkes Licht und die ersten Töne eines Klaviers erklingen. Parallel dazu leuchten bunte Lichtkreise auf dem Boden der Arena. „Wenn ich musiziere, sehe ich bei jedem Ton eine andere Farbe“, erklärt Synästhetikerin Susanne Geisler während der Eröffnungszeremonie der Zeiss-Convention. Um zu verdeutlichen, wie sich diese zwei Sinneseindrücke bei ihr verknüpfen, werden die Farben, die sie beim Spielen eines Tons sieht, parallel in die Arena des Velodroms projiziert. So ergibt das Klavierstück ein zusätzliches Farbenspiel, an dem sich die über 2.600 Besucherinnen und Besucher der Zeiss-Convention erfreuen können. 

Sven Hermann, CEO von Zeiss Vision Care, nutzte diese Vorführung im Anschluss, um seine Aussage: „Niemand sieht wie Du“ zu unterstreichen. Denn jeder Mensch nehme die Dinge unterschiedlich wahr und sehe sie demnach auch anders. Durch dieses Aufzeigen warb er für die individuellen Zeiss-Produkte, die es nicht nur in der Augenoptik gibt, sondern auch in der Forschung, Astronomie oder Fotografie. So war es nicht verwunderlich, dass Zeiss Gäste geladen hatte, die von ihren Erfahrungen mit Zeiss-Produkten erzählten. Weltstar und Musiker Bryan Adams berichtete zur Überraschung vieler Anwesenden über seine Arbeit als Fotograf. Der 64-Jährige erzählte von seinem Zyklus „Wounded – The Legacy of War“, für den er von 2010 bis 2013 britische Soldaten und Soldatinnen porträtiert hatte, die aus Kriegen im Irak oder Afghanistan teils schwer verletzt zurückgekommen waren. Aber auch Amy Winehouse (†), Mick Jagger oder Queen Elisabeth II. (†) ließen sich bereits von Adams porträtieren. Zur Freude der Anwesenden stimmte der Musiker seinen Song „Summer of 69“ an und Hermann sowie das Publikum sangen mit.

Die augenoptischen Partner feierten den Superstar, der theoretisch auch mit der S-Bahn zur Convention hätte kommen können: Sieben Stationen entfernt vom Velodrom hat Bryan Adams 2013 eine alte Produktionshalle auf dem ehemaligen Industriegelände der AEG im Stadtteil Oberschöneweide gekauft, diese in 16 Künstlerateliers aufgeteilt und verkauft oder vermietet. Seinen ursprünglichen Plan, in einem davon selbst zu arbeiten und Fotos auszustellen, konnte er aus Zeitmangel bislang nicht umsetzen. Zu wenig Zeit, zu viele Konzertauftritte – schließlich ist er auch in den anderen 68 Ländern wie der Schweiz, Italien, Panama, Mexiko oder Südafrika, aus denen die Gäste zur Convention kamen, ein gefragter Musiker. Ob nun die teilnehmenden 69 Länder passend zum Song eingeladen wurden oder ob es nur Zufall war? Vermutlich nicht, denn Zeiss überlässt bei Veranstaltungen erfahrungsgemäß eher selten etwas dem Zufall...

Da das Event vorrangig in Englisch abgehalten wurde, gab es für die Vertreterinnen und Vertreter der augenoptischen Branche Simultanübersetzungen in 15 Sprachen. Zeiss sorgte neben den Gesangsauftritten mit einer Rennrad-Show, Tanzeinlagen und einem Warm-Upper für Stimmung. Natürlich durfte ein Vorausblick in den kommenden Tag nicht fehlen – genauso wenig die Geschichte von Zeiss. Doch für Zeiss war eine Message besonders wichtig: „Wir bleiben ihre Partner und werden keine Konkurrenten“, versprach Hermann seinen Kundinnen und Kunden aus der ganzen Welt.

Der Zeiss-Online-Sehcheck

Am folgenden Tag begann die Reise durch die drei Zeiss-Welten auf dem weitläufigen Funkhaus-Areal in Berlin-Oberschöneweide. Um Chaos zu vermeiden, wurden die Besucherinnen und Besucher in drei Gruppen unterteilt. Jeder Teilnehmende hatte zu Beginn der Convention ein Armband erhalten. Diese leuchteten in der entsprechenden Gruppenfarbe und signalisierten den Aufbruch zur nächsten Welt. Verkleidete Artisten nahmen die Rollen der farblich passend gekleideten „Augen-Männchen“ ein und führten die Gruppen in die vorgesehenen Gebäude. 

Zeiss Augenmännchen

Die „Augen-Männchen“, die ihren jeweiligen Gruppen farblich abgestimmt vorausliefen, brachten die Besucherinnen und Besucher mit ihren farbig leuchtenden Armbändern auf den Weg zur richtigen Welt.

© DOZ/ Lisa Meinl

Da die Gruppen nicht zur gleichen Zeit aufbrachen, gab es im „Aufenthaltsgebäude“ die Möglichkeit, sich an Ständen mit Speisen und Getränken zu versorgen und sich mit Branchenkollegen auszutauschen. Doch auch in den Welten gab es immer die Möglichkeit, sich mit Kolleginnen oder Zeiss-Mitarbeitern zu unterhalten und seine Fragen zu stellen. So lag das Augenmerk in der World of Business auf den Geräten, der Ladeneinrichtung und dem Zeiss-Online-Sehcheck. Bei Letzterem gehe es darum, kleine Screening-Teste wie einen Visustest, Amsler oder eine Farbprüfung anzubieten. Jedoch betonte Zeiss, dass die Rahmenbedingungen nicht kontrolliert werden können und die Verbraucher daher in einem Ampelsystem die Information erhalten, ob ein Besuch beim Augenoptiker ratsam sei. Bisweilen haben rund zwei Millionen Verbraucher den Sehcheck getestet; demnächst soll er für die Websites der Augenoptikerinnen zur Verfügung gestellt werden. Die Zeiss-Partner könnten sich so noch weiter von der Konkurrenz abheben.

Neben Refraktions- und Fundusgeräten gab es in der Businesswelt für diejenigen, die etwas an ihrem Geschäft verändern wollten, die Möglichkeit, sich die verschiedenen Ladeneinrichtungsmöglichkeiten wie verschiedene Deko-Elemente, Holzvertäfelungen oder Bodenmaterialien zeigen zu lassen. Überall in der Halle herrschte geschäftiges Treiben und jeder Bereich war gut besucht.

 

Funkhaus Areal

Treffpunkte: Die Teilnehmenden konnten sich zwischen den Programmpunkten im Funkhaus-Areal (links) austauschen oder sich in der „World of Business“ die verschiedenen Zeiss-Geräte genauer anschauen.

© DOZ/ Lisa Meinl

In der nächsten Welt, der World of Consumer, wurden drei Produktportfolios zum Test bereitgestellt. Diese umfassten die Smartlife-Gläser, die Single- Vision-Einstärkengläser und die Photo-Fusion-XGläser, die die neueste Generation der selbsttönenden Gläser darstellen und 4,5-fach schneller in der Eintönung sein sollen. Auch der zweite Augendrehpunkt wurde thematisiert (ein Artikel dazu erschien bereits in der DOZ 11/23). Laut Zeiss soll damit das dynamische Sehen noch besser unterstützt werden. Kommendes Jahr soll das größte Consumer-Marketing-Programm in der Firmengeschichte gestartet werden. Hierfür wurde eine weltweite Marktforschung mit rund 40.000 Verbraucher- Interviews beauftragt. Mit dem Kampagnennamen „Niemand sieht wie Du“ will Zeiss zeigen, dass es um das Miteinander zwischen Unternehmen, Augenoptikerinnen und Verbrauchern geht. Demnach plant Zeiss seine Präsenz auf Social Media, Streaming-Plattformen und TV zu steigern und online einen Storefinder anzubieten, um den Kunden den Weg in die Geschäfte  u vereinfachen. Wie am Vortag wurden die Präsentationen der Mitarbeiter mit Lichtshows und Musik untermalt.

Um die Ernsthaftigkeit des Themas zu unterstreichen, wurde in der „Myopia World“ auf Lichtshows oder Gesangsauftritte verzichtet. Die Gefahren der immer weiter steigenden Myopie bei Kindern wurden von Professorin Padmaja Sankaridurg aus Sydney vorgestellt. Neben der steigenden Myopie und dessen Management fokussierte sie sich stark auf den asiatischen Raum, da hier die Thematik deutlich präsenter ist als in Europa. Zudem wurde angeregt, sich gerne international zu dem Thema auszutauschen. Andere Länder gingen bereits anders im Myopie-Management vor, als es aktuell in Deutschland der Fall sei. Um aber eben bei Unsicherheiten eine Unterstützung zu bieten, entwickelte Zeiss eine Checkliste, um das Risiko eines unnatürlichen Augenlängenwachstums besser einschätzen zu können. Diese konnten sich die Teilnehmenden vor Ort per QR-Code abrufen.

Blau, Rot, Pink und Gelb: Der Flug des Drachen

Nach einem Tag voll augenoptischem Input durfte eine Abschlussparty nicht fehlen. Auch hier zeigte Zeiss sein organisatorisches Talent, wie zuvor bei der Unterbringung der Gäste in 26 Hotels und den Busshuttles, die alle Teilnehmenden rechtzeitig zur Veranstaltung brachten. „An beiden Tagen hat mich die lebhafte Aufmachung und die Auswahl der Locations emotional sehr angesprochen. Auch die Organisation war perfekt und trotz der Größe und der internationalen Vielfalt wurde ich persönlich abgeholt und man vermittelte mir ein familiäres Gefühl“, zog Tobias Rottke von Rottke Optik in Arnstadt sein persönliches Convention-Fazit.

Doch mit dem gemeinsamen Dinner war der Abend noch nicht beendet – im Anschluss übernahm eine DJane und sorgte dafür, dass sich die Tanzfläche schnell füllte. Während eine vierköpfige Band nach der Eröffnungszeremonie im Velodrom für Stimmung sorgte und eine weltweite Polonaise durch den Saal tanzte, flog am zweiten Abend bei der DJane ein chinesischer Drache über die Köpfe der Tanzenden hinweg. Auch Anna Isabel Bretz, Mitinhaberin von Augenoptik Jaegers in Heinsberg, gehörte zu den Tanzenden und resümierte: „Die Größe, das Feeling und die Optik der Locations war einer Stadt wie Berlin würdig. Die Tage waren superspannend und interaktiv. Es hat Spaß gemacht, dabei zu sein!“

Mit solch einem Feedback, das viele teilten, war das Event für die Teilnehmer wie für Zeiss ein voller Erfolg. Und so endeten zwei vollgepackte Tage der Zeiss- Convention mit Musik und einem erneuten Farbenspiel aus Blau, Rot, Pink und Gelb.