Müller Welt: mit Kontaktlinsen-Passion zu dankbaren Kunden
Max Hofmann hat ein über 1.000 Kontaktlinsen großes Lager, in dem er bereits viele Messlinsen direkt zur Verfügung hat. Zusätzlich gibt es noch ein kleines Weichlinsen-Lager.
Erstveröffentlicht in der DOZ 11I23
Seit Anfang dieses Jahres hat das Kontaktlinsen-Institut Müller Welt GmbH eine weitere Filiale: Das in Stuttgart ansässige Unternehmen ist außer in Mannheim nun auch im benachbarten Heidelberg präsent, wo es den Betrieb „Lenticon Contactlinsen Anpassung“ übernommen hat. Die bisherige Inhaberin Sigrid Neumann hatte sich nach über 20 Jahren in den Ruhestand verabschiedet und das Zepter an Max Hofmann weitergegeben, der die neue Müller-Welt-Zweigstelle seither leitet. Das Angebotsspektrum umfasst neben „klassischen“ Kontaktlinsen auch Speziallinsen, beispielsweise nach Hornhautchirurgie, bei Hornhautverletzungen, Iris-Defekten, Keratokonus oder Achromatopsie. Um den Kundinnen und Kunden einen sanften Umstieg zu ermöglichen, hospitierte Hofmann bereits einige Monate vor der Übergabe bei Neumann: „Ich versuche aktuell, eine Mischung zwischen Frau Neumanns Arbeitsweise und meiner hinzubekommen, obwohl eigentlich kein allzu großer Unterschied besteht.“
Doch wie läuft eine Anpassung ab? Anders als bei immer noch vielen augenoptischen Fachgeschäften, die ihren Fokus in erster Linie auf den Brillenverkauf legen, arbeitet der 33-jährige Kontaktlinsen- Spezialist ausschließlich auf Termin. „Sollte einmal Leerlauf sein, nehmen wir natürlich auch Laufkundschaft an, aber in der Regel wartet man bei uns zwei bis drei Wochen auf einen Termin“, berichtet Hofmann aus seinem Alltag. Wenn der Kunde zum Termin erscheint, plant Hofmann grundsätzlich eine bis anderthalb Stunden Zeit für die Erstberatung ein. Diese ist kostenfrei und soll dazu dienen, die Kundinnen über die bestehenden Möglichkeiten aufzuklären.
Lager mit über 1.000 Kontaktlinsen
Bei diesem Ersttermin werden dann auch direkt die Topometrie und Sehstärke gemessen. Denn ohne diese Daten ist eine gezielte Beratung nicht möglich. Sollten sich Hofmann und der Kunde über das weitere Vorgehen einig sein, kann gegebenenfalls direkt eine Messlinse aus dem über 1.000 Kontaktlinsen vorhaltenden Lager aufgesetzt werden. „Sollte das Erstgespräch mehr Zeit in Anspruch nehmen, vereinbaren wir einen neuen Termin, um bei diesem die Messlinse aufzusetzen, das Handling zu besprechen sowie eine Nachkontrolle durchzuführen.“
Viele Kundinnen und Kunden loben Hofmann für die tolle Einrichtung und fragen, ob renoviert wurde. Doch die Einrichtung ist noch original wie vor 20 Jahren, als Vorinhaberin Sigrid Neumann das Institut eröffnete.
Im Studium zwischen Industrie und Familienbetrieb „eingeklemmt“
Max Hofmann absolvierte erst ganz klassisch die Ausbildung zum Augenoptiker, bevor es ihn als einzigen seines Jahrgangs zum dualen Studium in der Augenoptik an der Münchner Hochschule zog. „Es war eine harte Zeit: vier Tage Studium und danach noch zwei Tage arbeiten“, erinnert sich Hofmann. Während des Studiums war ihm lange Zeit nicht klar, in welche Richtung er sich orientieren sollte. „Die Studiengänge waren damals noch sehr industrieorientiert oder es gab die Studierenden, die danach wieder in den Familienbetrieb gehen wollten. Etwas dazwischen existierte nicht wirklich“, erzählt Hofmann.
In den kleinen Praxisseminaren zeigte sich für Hofmann dann rasch, dass ihn die Kontaktlinse mehr interessierte und weder der klassische augenoptische Betrieb noch die Industrie etwas für ihn sind. Dennoch kontaktierte er seinen ehemaligen Ausbilder. Allerdings hatte der kleine traditionelle Augenoptikbetrieb nur alle paar Tage mal eine Kontaktlinsen-Anpassung und speziellere Fälle, in denen beispielsweise die Anpassung von Speziallinsen nötig ist, waren demnach noch seltener. Also ging Hofmann für sein Praxissemester auf die Recherche nach einem Platz in Betrieben, die medizinische und feintüftlerische Anpassungen durchführen. Fälle, in denen man den Betroffenen mit Linsen Lebensqualität zurückgibt und wirklich helfen kann. Schnell stieß Hofmann auf Müller Welt in Stuttgart und konnte 2015/16 sein Praxissemester dort absolvieren. „Am ersten Tag hatte ich bereits mehr gelernt als in der ganzen Studienzeit zuvor“, schwärmt Hofmann, der jetzt wusste: Das ist etwas, das mir richtig Spaß macht!
Im Herzen Heidelbergs, ganz in der Nähe des DOZ-Verlags, findet man das Kontaktlinsen-Institut von Müller Welt.
Kinder müssen eigene Motivation mitbringen
Seit Hofmann in Heidelberg ist, hat er zwar bereits zahlreiche Kinder ab sechs oder sieben Jahren mit Kontaktlinsen versorgt. Den ganz Kleinen mit entsprechenden Linsen mehr Lebensqualität zu geben, sei als One-Man-Show nicht möglich und daher hofft er, zeitnah einen weiteren Anpasser einstellen zu können. „Bei Säuglingen und Kleinkindern müssen die Eltern entscheiden, aber sobald das Kind selbst mitreden kann, ist mir eine gewisse Eigenmotivation wichtig. Wenn man nur gegen das Kind ankämpfen oder es überreden muss, ist das ein Grund zum Abbruch“, erklärt Hofmann. „Dass die Eltern mitarbeiten oder etwas Überzeugungsarbeit leisten müssen, ist damit natürlich nicht gemeint.“