Nach Absetzen multifokaler Kontaktlinsen kein Myopie-Rebound

Eine Studie der University of Houston College of Optometry, Houston, USA, zur Myopie-Kontrolle zeigt, dass das Absetzen weicher multifokaler Kontaktlinsen bei kurzsichtigen Jugendlichen nicht zu einem beschleunigten Augenwachstum führt. Die Blink2-Kohortenstudie untersuchte, ob nach dem Wechsel von multifokalen auf Einstärken-Kontaktlinsen ein Rebound-Effekt auftritt. An der Studie nahmen 248 Kinder und Jugendliche im Alter von elf bis 17 Jahren teil, die zuvor die Blink-Studie abgeschlossen hatten. Über einen Zeitraum von zwei Jahren trugen sie multifokale Kontaktlinsen mit hoher Addition (+2,50 Dioptrien (D)), bevor sie im dritten Jahr auf Einstärken-Kontaktlinsen umstiegen.

Messungen der Augenlänge und des Brechungsfehlers zeigten, dass nach dem Wechsel zu Einstärken-Kontaktlinsen die Myopie-Progression zwar fortschritt, jedoch altersgerecht verlief. Die Achslänge nahm um 0,03 mm pro Jahr zu, während sich die Myopie um -0,17 D pro Jahr verschlechterte. Diese Veränderungen waren unabhängig von der ursprünglichen Behandlungsgruppe. Insgesamt blieb der Unterschied in der Augenlänge und dem Brechungsfehler zwischen den ursprünglichen Studiengruppen erhalten, wobei die Gruppe mit hoher Addition kürzere Augen und eine geringere Myopie aufwies als die Gruppen mit mittlerer Addition (+1,50 D) und Einstärken-Kontaktlinsen. Die Ergebnisse der Studie zeigen keine Hinweise auf einen Rebound-Effekt nach dem Absetzen multifokaler Kontaktlinsen bei älteren Teenagern. Die Autoren betonen, dass das Augenwachstum und die Myopie-Progression nach dem Wechsel auf Einstärken-Kontaktlinsen zwar wieder zunahmen, dies jedoch im erwarteten altersgerechten Rahmen blieb. Entsprechend heißt die Empfehlung, multifokale Kontaktlinsen möglichst lange zu tragen, um den Fortschritt der Myopie zu verlangsamen.