Neue Brille soll Farbwahrnehmung verbessern
Die Ishihara-Farbtafeln sind Farbtafeln zur Aufdeckung einer Rot-Grün-Sehschwäche.
Nach Angaben des Online-Portals Forschung und Wissen haben das UC Davis Eye Center in den USA und das ISERM Stem Cell and Brain Research Institute in Frankreich jetzt eine Brille für Farbenblinde entwickelt, die durch besondere Spektralkerbfilter Menschen mit den häufigsten Formen der Rot-Grün-Schwäche wieder besser sehen lässt. Zudem soll die neue Brille für Farbenblinde gewissermaßen auch über die Tragedauer hinaus ihre Wirkung entfalten. Der Effekt soll nach dem Absetzen für eine Zeit erhalten bleiben. Wie lange dieser andauere, sei allerdings noch unklar, hieß es.
Die in Current Biology veröffentlichte Studie "Adaptive Changes in Color Vision from Long-Term Filter Usage in Anomalous but Not Normal Trichromacy" untersuchte zwei Wochen lang die Wirkung von Spektralkerbfiltern auf die Verbesserung der chromatischen Reaktionen bei Personen mit rot-grüner Farbblindheit. Die Filter sind darauf ausgerichtet, die Trennung zwischen den Farbkanälen zu verbessern. Die Farben sollen lebendiger, klarer und deutlicher sichtbar werden. Die Studienteilnehmer trugen entweder die Spezialbrillen oder ganz normale Brillen. Sie führten zwei Wochen lang ein Tagebuch. Tests wurden am zweiten, vierten und elften Tag ohne Brillen durchgeführt.
Während gesunde Menschen rund eine Millionen Farbtöne und Schattierungen unterscheiden können, sehen Menschen mit Rot-Grün-Schwäche eine sehr reduzierte Farbpalette. Ebenso nehmen sie Farben gedämpfter beziehungsweise verwaschener wahr. Im Volksmund wird bereits bei einer Rot-Grün-Farbfehlsichtigkeit von Farbblindheit gesprochen. Medizinisch gesehen ist dies falsch, da es sich bei einer Rot-Grün-Schwäche, unter der weltweit rund 350 Millionen Menschen leiden, um eine Fehlsichtigkeit in Bezug auf Farben handelt.