Produktneuigkeiten aus der „Vision für morgen“
Die Bühne der Sonderfläche „Tomorrow Vision“ auf der Opti 2025 war ein drehbares Show-Element, das dazu einlud, stehenzubleiben und sich über Themen aus der Kontaktlinsenwelt zu informieren.
Erstveröffentlicht in der DOZ 04I25
Alcon pushte seine „Precision 1“-, „Total 1“- und „Total 30“-Kontaktlinsen, die per „SmarTears“- Technologie bei Bedarf einen Inhaltsstoff freigeben, der den Tränenfilm unterstützt. Die „Total 1“- und „Total 30“-Familie ist in der ganzen Bandbreite visueller Anforderungen, also sphärisch, torisch oder multifokal, erhältlich. In der nahen Zukunft soll es zudem spannende Produktneuigkeiten geben, auf die sich Linsenfreunde laut Alcon bereits freuen dürfen.
Appenzeller Kontaktlinsen präsentierte seine Freiform-Sklerallinse „i-Shape“, die es nun auch als multifokales Design gibt. Bereits auf der Opti 2024 hatte Appenzeller seine Freiform-Technologie vorgestellt, mit der eine Linse rein softwarebasiert angepasst wird. Dafür benötigt es eine Profilometrie des vorderen Augenabschnitts. Dieser kann aktuell mit drei Geräten durchgeführt werden (Eaglet Eye Surface Profiler, Tomey Casia2 AS-OCT und Pentacam mit CSP-ProModul, mehr dazu in der Mai-Ausgabe der DOZ). Die erhobenen Profilometriedaten müssen anschließend aufbereitet werden. Das dadurch entstehende 3D-Modell des vorderen Augenabschnitts ist Grundlage, um softwarebasiert eine maßgeschneiderte Freiform-Linse zu berechnen. Das Ergebnis ist laut Appenzeller eine perfekt angepasste, biometrische Kontaktlinse, „ein digitaler Fingerabdruck des Auges“. Für die Fertigung der Freiform-Sklerallinse „i-Shape“ würden je nach Durchmesser über 160.000 Parameter für die Herstellung der Rückfläche berechnet. Aufgrund des großen Potenzials arbeite Appenzeller daran, diese Technologie auf corneale Linsen für reguläre und irreguläre Cornea, Ortho-K- sowie weiche Kontaktlinsen zu übertragen.
Bausch + Lomb stellte ebenfalls seine neue multifokale Kontaktlinse „Bausch + Lomb Ultra for Astigmatism“ in den Fokus. Der Lieferbereich der Ultra wurde verdoppelt und liegt nun bei 6.068 Parameter. Das bewährte „3-Zone Progressive Design“ biete konstant klare Sicht, über alle Entfernungen hinweg. Die Linse ist für sieben biometrische Faktoren optimiert, Pupillengröße eingeschlossen und über neun kritische Entfernungen gemessen. Durch das OpticAlign-Design verdrehte bei 95 Prozent der Kunden die Linse um weniger als fünf Grad, die Sicht bleibt damit stabil. Die „Moisture Seal“-Technologie sichert 95 Prozent der Linsenfeuchtigkeit für bis zu 16 Stunden. Zudem ist Bausch + Lomb nun auch im App-Shop vertreten. Mit der „FitBetter“-App für Kontaktlinsenanpasser finden sich eine Reihe von Tools und Hilfsmitteln zur Unterstützung bei der Anpassung. Diese ist zudem ein praktisches Tool zur Linsenempfehlung, enthält Informationen zu Produkten von Bausch + Lomb sowie Anpassanleitungen. Mit der App lässt sich auch der HSA umrechnen, um die optimale Sehschärfe mit Linsen zu erhalten. Werbung machte Bausch + Lomb zudem für seine „Academy of Vision Care“, deren Angebotspalette auch auf dem COE Campus zu finden ist.
CooperVision fokussierte sich auf seine „MiSight1 day Myopie-Management“-Kontaktlinsen. In diesem Rahmen konnte CooperVision ein Meet & Greet mit Dr. Michael Bärtschi und Cornelia Hermann, Inhaberin von Optik Eberle, zum Thema Myopie-Management als vollen Erfolg verbuchen, der trotz kurzfristiger Ankündigung gut besucht war. Im Gegensatz zur vorigen Opti habe das Thema Myopie-Management nochmals an Interessenten zugelegt. „Für uns ein Zeichen, dass unsere Aufklärungsarbeit Früchte trägt“, freut sich Katrin Fougeray, Marketing Managerin Communication & PR bei CooperVision. Ein weiterer Fokus lag auf plastikneutralen Einmalkontaktlinsen und CooperVisions Private-Label-Angebot.
CooperVisions Meet & Greet mit Dr. Michael Bärtschi (2. v. l.) und Cornelia Hermann (3. v. l.) zum Thema Myopie-Management lockte einige Interessenten an den Stand des Kontaktlinsenunternehmens.
Hecht nutzte die Opti als Gelegenheit, seine Kundinnen und Kunden persönlich in Gesprächen über die Zukunft des Unternehmens durch den Investor Novum Capital zu informieren (siehe dazu auch DOZ 09/24). Zudem lag der Schwerpunkt erneut auf dem Thema Weiterbildung, die Hecht in Richtung Keratokonus und Ortho-K forciert und mit zahlreichen Angeboten – von Abruf-Webinaren bis zu Präsenzveranstaltungen – auf dem COE Campus präsentiert. Weitere Informationen
Menicon bewarb auf der Opti erneut sein etabliertes „Menicon Bloom“-System zum Myopie-Management, folgt jedoch dem Zeitgeist und lockert die Lieferbedingen für die Eintageslinse „Menicon Bloom Day“. Diese kann nun auch von Kontaktlinsenspezialistinnen und -spezialisten erworben werden, die ein anderes Myopie-Management-System nutzen. Ebenso Thema war die Weiterbildung in der Menicon Academy, deren Angebote ebenfalls über den COE Campus übersichtlich dargestellt und einfach buchbar sind (siehe QR-Code). Für trockene Augen hatte Menicon ein neues Produkt dabei: Die Augentropfen „I-Fresh-Comfort“ ohne Konservierungsstoffe sorgen bei empfindlichen Augen für die nötige Erfrischung.
MPG&E hatte gleich mehrere Neuigkeiten in petto. Den Rahmen der Produktneuigkeiten bildete ein schöner Anlass: das Unternehmen feierte sein 25-jähriges Bestehen mit dem neuen CEO Andreas Hess, der seine erste Opti in München als Geschäftsführer des Unternehmens erlebte (siehe hierzu auch Interview in der DOZ 02/25). Mit der neuen Eintageslinse „Ecco One Day my M“ stellt sich das Unternehmen weiterhin stark im Myopie-Management für Kinder auf, für die Ortho-K aus verschiedenen Gründen nicht infrage kommt. Passend zur doch sehr trockenen Messeluft gab es bei MPG&E die neuen, mit Lutein angereicherten Sodyl-Augentropfen. Der Stoff Lutein soll die Augen vor blauem Licht schützen. Einen Koffer voller Sklerallinsen-Möglichkeiten hatte MPG&E ebenfalls dabei. In diesem sind Skleral-Anpasslinsen in drei verschiedenen Größen enthalten, die der Kontaktlinsenspezialist in seinem Geschäft nutzen kann. Der Koffer bietet gerade für Einsteiger in diesem Bereich viele wertvolle und grundlegende Informationen, darunter Geschichtliches zur Sklerallinse, Anpassleitfäden sowie detaillierte Begleittexte zu den bei MPG&E erhältlichen Sklerallinsen aus der „Compact Sclera“-Familie.
SwissLens stellte seine Ortho-K-Expertise in den Mittelpunkt. Dafür launcht das Unternehmen aktuell ein neues Bestell-, Berechnungs- und Visualisierungsprogramm für die Ortho-K-Linse „NightFlex“. Das Programm visualisiert die Kontaktlinse als Grafik am Auge, so dass der Anpasser die gewählten Parameter in unterschiedlichen Meridianen überprüfen kann. Dieses Tool ist bereits für die Sklerallinse „ScleraFlex“ erhältlich und wird im Laufe des Jahres auch für „FlexCone“ und alle anderen formstabilen Kontaktlinsen folgen. Eine Überarbeitung durchlaufen hat die Keratokonuslinse FlexCone. Diese ist nun unter „FlexCone Evo“ erhältlich und durch das spezielle mehrkurvige Design einfach anpassbar. Sie kann auch rück- sowie fronttorisch und quadrantenspezifisch geordert werden und ist als multifokale Variante erhältlich. Die Sparte Zubehör wurde mit verschiedenen Produkten erweitert, darunter ein Smartphone-Adapter, der eine Aufnahme im Weißund Blaulicht ermöglicht. Zusätzlich kann ein Gelbfilter vorgeschwenkt werden. Die „iFlo USB Wärme“-Augenmaske lindert Ermüdungserscheinungen der Augen durch eine warme Kompresse für den Lidbereich.
Wöhlk hatte die neue individuelle, multifokale weiche Kontaktlinse „Contact Individual Multi FEN“ zur Opti mitgebracht. FEN ist die Abkürzung für Fast/Easy/Natural Vision und folgt somit auf das formstabile Produkt, das Wöhlk vor eineinhalb Jahren auf den Markt gebracht hat. Die Kontaktlinse kann mit additionsunabhängigen FEN-Stärkenprofilen gewählt werden. Sie ist sowohl sphärisch als auch torisch-prismatisch lieferbar, in den Durchmessern zwischen 12,40 und 15,10 mm. Die Sphären reichen von –30 bis +30 Dioptrien. Die torisch-prismatische Variante von –0,50 bis –8,00 Dioptrien, in 0,25 Schritten sowie Einer-Abstufungen von 1 bis 180 Grad. Standardmäßig ist die neue Kontaktlinse als Biohydrogel oder als Silikonhydrogellinse erhältlich.