Rodenstock: Besitzerwechsel für 1,7 Milliarden Euro?
Die Rodenstock-Zentrale in München.
Der aktuelle Private-Equity-Eigentümer Compass Partners, der bei der Veräußerung mit der Investmentbank Jeffries zusammenarbeitet, werde voraussichtlich in den kommenden Wochen erste Informationspakete über das Unternehmen verschicken. Die Auktion soll bereits nach Ostern beginnen. Mit dem erhofften Verkaufserlös von bis zu 1,7 Milliarden Euro läge man mehr als 13 Mal höher als das für 2021 erwartete Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 115 bis 130 Millionen Euro. Gegenüber Reuters lehnten Compass Partners, Rodenstock und Jefferies eine Stellungnahme ab, auch auf DOZ-Nachfrage bei Rodenstock wollte sich das Unternehmens dazu nicht äußern.
Erst im letzten Jahr hatte Rodenstock von seinen Eigentümern eine Kapitalzuführung von 75 Millionen Euro erhalten (die DOZ berichtete), um den Umsatzrückgang während der Corona-Krise aufzufangen. Rodenstock erholte sich dann aber aufgrund der hohen Nachfragen nach den biometrischen Gleitsichtgläsern schneller als erwartet, wie das Unternehmen bereits im Juni vergangenen Jahres mitteilte.
Für das 1877 in München gegründete Unternehmen mit rund 4.900 Beschäftigten wäre es der bereits vierte Besitzerwechsel. 2003 ging das Unternehmen nach finanziellen Schwierigkeiten zunächst an den Buyout-Fonds Permira, der es 2006 an Bridgepoint weitergab. Compass hatte erst 2016 die Mehrheit an Rodenstock erworben und zwei Jahre später die volle Kontrolle übernommen
Eigentlich hatte Compass schon im letzten Jahr geplant, den Verkaufsprozess zu starten. Dieser Plan aber wurde aufgrund der pandemiebedingten Umsatzrückgänge nun auf dieses Jahr verschoben.