Streik bei EssilorLuxotica in Frankreich
Der italienische Brillenhersteller Luxottica und der französische Brillenglas-Spezialist Essilor sind 2018 zu EssilorLuxottica fusioniert.
Drei Tage vor der morgigen (21. Mai) Hauptversammlung von EssilorLuxottica ist es in Frankreich zu Protesten und Streiks der französischen Mitarbeitenden der Gruppe gekommen. Die drei Arbeitnehmergewerkschaften CGT, CFDT und CFTC hatten dazu aufgerufen, um ihrer Forderung, die Arbeitsplätze in Frankreich zu erhalten und sich gegen die aus ihrer Sicht immer stärker werdende Macht der italienischen Seite der Fusion zu stemmen, Ausdruck zu verleihen. In Frankreich soll durch die Schließung von Betriebsstätten die Anzahl der Mitarbeitenden reduziert werden und Teile der Angestellten sollen in einem neuen Labor in Wissous, südlich von Paris, zusammengefasst werden. Eine Sprecherin von EssilorLuxottica beteuerte, dass man eine Verpflichtung habe, die Arbeitsplätze zu erhalten.
„Die Fusion von Essilor und Luxottica hat diesen Namen nicht verdient, sondern es war eine Übernahme durch Luxottica“, sagte hingegen Christine Brisson von der Gewerkschaft CGT. Sie äußerte auch die Angst, dass der derzeitige Hauptfirmensitz in Charenton-le-Pont bei Paris verschwinden werde und in Richtung Mailand ziehen würde – und unterstrich damit die Aussage, dass der „italienische Wille auf allen Ebenen der Gruppe“ vorherrschen würde. „Damit würde man in Frankreich nur einen Briefkasten hinterlassen.“ Am Freitag soll in der Hauptversammlung ein Antrag zur Abstimmung gebracht werden, der es dem Verwaltungsrat erlauben soll, die Satzung und den Sitz ohne die Aktionäre zu ändern.
Laut Meldung der Gewerkschaften hätten sich rund 2.000 der insgesamt 3.000 Beschäftigten an den Industriestandorten und in den Handelsagenturen am Streik beteiligt. Einige legten dabei für wenige Stunden ihre Arbeit nieder, andere streikten den gesamten Tag. EssilorLuxottica hingegen sprach von „sehr unterschiedlichen Mobilisierungsgraden“.