Studie: Granatapfel könnte bei AMD-Therapie helfen
Das in Granatäpfeln und anderen Früchten enthaltene Urolithin A aktiviert spezifische Mechanismen in den Zellen, die dazu beitragen, den Abbau und das Recycling von Zellabfällen zu regulieren.
Forschungsergebnisse aus Spanien deuten darauf hin, dass das natürliche Polyphenol Urolithin A, das in Granatäpfeln und anderem Obst vorkommt, neuroprotektive Eigenschaften besitzt, die bei der Behandlung von altersbedingter Makuladegeneration (AMD) von Nutzen sein können. AMD führt unter anderem zu einer Schädigung der Netzhaut, die besonders anfällig für Stoffwechsel- und oxidative Schäden ist. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Autophagie, ein zellulärer Prozess, der beschädigte Zellbestandteile abbaut und recycelt. Urolithin A hat in Studien gezeigt, dass es Mitophagie und mitochondriale Biogenese anregen kann, was zur Erhaltung der Netzhautfunktion beiträgt.
Um das Potenzial von Urolithin A zu untersuchen, nutzten Forschende ein Modell, das die späten Stadien der AMD nachbildet, einschließlich Zellschäden und des Absterbens von Photorezeptoren. Bei Mäusen, die mit Urolithin A behandelt wurden, konnten neurodegenerative Schäden gelindert und die Sehfunktion bewahrt werden. Ein zentraler Befund war, dass Urolithin A den gestörten Autophagiefluss wiederherstellen konnte. Während Schäden durch eine gestörte lysosomale Funktion verursacht wurden, unterstützte Urolithin A das Recycling beschädigter Lysosomen durch eine sogenannte p62-abhängige Lysophagie. Der gezielte Eingriff in diesen Prozess könnte langfristig helfen, die Proteinstabilität in der Netzhaut aufrechtzuerhalten.
Die Ergebnisse zeigen eine vielversprechende neue Anwendung von Urolithin A zur Behandlung von AMD, so die Autoren. Allerdings seien weitere Studien notwendig, um die klinische Anwendbarkeit zu prüfen. Die Originalstudie von 2024 finden Sie hier.