Seit der Juli-Ausgabe der DOZ läuft die Kampagne „Krisenblocker Linse“ des DOZ-Verlags und der Industriepartner Alcon, Bausch + Lomb und CooperVision. Die Aktion folgt dabei einem Vorgehen in drei Etappen: in den Ausgaben Juli bis September ging es um die Sicherheit mit Kontaktlinsen unter Corona; seit Oktober überprüfen wir die Wirtschaftlichkeit der Kontaktlinse in der Krise und nach einer Beobachtungsphase (wir wollen wissen, wie sich die Kontaktlinse im Augenoptikmarkt und unter Corona auch nach den neuerlichen Einschränkungen schlägt) schließt sich voraussichtlich im ersten Halbjahr 2021 der dritte Themenblock an. Dieser steht unter dem Motto „Motivation und praktische Umsetzung“. Jede Etappe der Kampagne enthält dabei einen Mix aus Fachinformationen, Best-Practice-Beispielen und einem Update zur Situation.
Diese heißt gegenwärtig für die Augenoptik: Die Corona-Fallzahlen steigen laut Robert-Koch-Institut, wir erleben bundesweit einen „Lockdown light“ und Augenoptiker wissen in manchem Bundesland im Grunde nach wie vor nicht genau, ob sie in dieser Situation öffnen dürfen oder nicht. Erst jüngst forderte dazu der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) vom Gesundheitsministerium in Berlin, Augenoptiker bundesweit als systemrelevant einstufen zu lassen.
Kein Grund zur Panik
Viele Praktiker unterdessen sehen hierzulande trotz steigender Infektionszahlen und uneinheitlicher Öffnungsregelungen keinen Grund zur Panik – ebenso wie die Industrie. Jérôme Kuzio, Head of Marketing DACH bei CooperVision, erklärt: „Wir haben in der ersten Welle festgestellt, dass die Kontaktlinse eine sichere Option der Sehkorrektur ist, einen sehr relevanten Beitrag zum Umsatz des einzelnen Augenoptikers leisten kann und dieser dadurch seine Verluste minimiert beziehungsweise kompensiert.“ Zudem könne der Augenoptiker seine Kunden auch weiterhin kontaktlos versorgen, zum Beispiel durch CooperVision Direct, und sie damit nachhaltig an sich binden. Florian Treier, National Sales Manager, Alcon Vision Care Deutschland, erinnert sich: „Wir haben in den vergangenen Monaten gelernt, dass wir gemeinsam und mit gegenseitiger Rücksichtnahme viel erreichen können. Die Kontaktlinsenberatung und -anpassung ist sicher, sofern sich alle Ansprechpartner an die Hygienevorschriften halten.“ Zudem hätten sich viele Partneroptiker „schnell und sehr gut“ mit Sicherheits- und Hygienevorkehrungen auf die neue Situation eingestellt. Thomas Mühlberg, Senior Professional Services Trainer DACH bei Bausch + Lomb, betont: „Ein verantwortungsbewusster Umgang mit dem Thema Kontaktlinse und eine weiterhin strikte Einhaltung der geltenden Hygienemaßnahmen sind sicher gute Voraussetzungen, um mit der Kontaktlinse auch jetzt erfolgreich zu sein und zu bleiben.“
In der Novemberausgabe der DOZ hatten wir im Kampagnen-Artikel „Wertschätzung von Kunden bringt Wertschöpfung“ sechs Kontaktlinsenspezialisten mit unterschiedlichen Geschäftskonzepten vorgestellt. Sie sind alle bisher vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen und standen einer zweiten Welle mehrheitlich gelassen gegenüber. Doch wie bewerten die Industriepartner die gegenwärtige Situation bei ihren Partneroptikern? Mühlberg schildert: „Leider stellen wir aktuell wieder verstärkt fest, dass doch recht viele Augenoptiker keine Kontaktlinsen-Neuanpassungen vornehmen.“ Obwohl nationale (VDCO) und internationale (BCLA, EUROMCONTACT) Fachverbände von führenden Wissenschaftlern veröffentlichte Studien „zu sehr praktikablen Handlungsempfehlungen und Hygienerichtlinien zusammengefasst haben“. Die Kontaktlinse sehe man daher weiterhin „absolut als Krisen-Instrument“ für den Augenoptiker.