ZVA ehrt Thomas Truckenbrod
Aus den Händen seines Nachfolgers als ZVA-Präsident, Christian Müller, erhielt Thomas Truckenbrod das ZVA-Ehrenzeichen in Gold.
Erstveröffentlicht in der DOZ 04I23
München, Augustiner Schützengarten am Opti-Freitag in diesem Jahr: Die Gäste strömen zur „Future Night“ des Messeveranstalters. Die Schlange an der Garderobe wird lang und länger. Der einzige Garderoben-Mitarbeiter ist überfordert ob des Andrangs. Kurzerhand stellen sich Thomas Truckenbrod, seine Frau Manon und Tochter Carolin hinter den Tresen, packen an und sorgen so dafür, dass die Schlange der Wartenden binnen kürzester Zeit abgearbeitet ist. Szenen wie diese dürften es sein, an die wir uns auch erinnern, wenn einst über den ZVA-Präsidenten gesprochen wird, der am längsten amtiert hat. Dass über Thomas Truckenbrod auch in Zukunft gesprochen werden wird, dürfte gesichert sein. Denn: die Liste seiner Verdienste um die Augenoptik ist lang.
Zu lang, um sie in Gänze aufzuzählen. Genannt seien daher nur die Eingliederung der Region Mittel- und Unterfranken als letzter verbliebenen Innung in den Zentralverband oder der „Tag der Optometrie“, den er 2012 ins Leben gerufen hat und der zusammen mit der Internationalen Vereinigung für binokulares Sehen (IVBS) sowie der Vereinigung deutscher Contactlinsen-Spezialisten und Optometristen (VDCO) in die gemeinsame Weiterbildungsveranstaltung Sicht.Kontakte integriert wurde. Am Ende seiner Amtszeit steht der Bundesinnungsverband so geschlossen da wie selten in der Vergangenheit, gleichzeitig stieg der Organisationsgrad der Augenoptikbetriebe. Dass Truckenbrod zudem 2019 mit der Goldenen Ehrennadel des Zentralverbands des deutschen Handwerks (ZDH) die höchste Auszeichnung im Handwerk erhielt, zeigt auch die Anerkennung des Augenoptikerverbands in der gesamten Handwerksfamilie, für die sich Thomas Truckenbrod unermüdlich einsetzte. Kein Wunder also, dass Truckenbrod im Anschluss an die Präsidiumswahl zum Ehrenpräsidenten des ZVA ernannt wird.
Ehrenpreis für Thomas Truckenbrod
Aber nochmals zurück zum Menschen Thomas Truckenbrod, dem es als ZVA-Präsident gelang, die vielen teils widerstrebenden Strömungen innerhalb des ZVA und der gesamten Branche zu moderieren und die Augenoptik in bestem Licht erscheinen zu lassen. Eine Menschlichkeit und Herzlichkeit, auf die auch der neugewählte ZVA-Präsident Christian Müller in seiner Rede zur Verleihung des Ehrenzeichens in Gold des ZVA abzielt. So leitet Müller ein mit den Worten, man wolle „nicht in erster Linie Thomas Truckenbrod beehren, sondern wir wollen den Verband beehren, in dem wir Dich für Deine herausragenden Verdienste um die Deutsche Augenoptik mit dem ZVA-Ehrenzeichen in Gold auszeichnen“. Christian Müller endet mit einer Anekdote aus dem Jahr 2011, die beispielhaft für Truckenbrod steht: „Es ist der Abend der Begegnungen des ZDH. Die gesamte Prominenz aus Politik und Handwerk ist vertreten. Die größte mediale Aufmerksamkeit erhält nicht der Präsident des Kfz-Handwerks als Vertreter der Branche mit den meisten Auszubildenden. Auch nicht der Präsident der Gebäudereiniger mit fast 700.000 Mitarbeitern oder der Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe mit einem Branchenumsatz von 143 Milliarden Euro. Sondern der Präsident der Augenoptiker, der unter den Augen eines Spiegel-Redakteurs mal spontan die schiefe Silhouette des damaligen Gesundheitsministers Philipp Rösler richtet. Mit einem Handgriff eine Reichweite von 6,53 Millionen Menschen erzielt. Wer kann das schon von sich behaupten?“
Emotionaler Abschied von den Delegierten der Mitgliederversammlung
Truckenbrod selbst nutzt noch vor der Präsidiumswahl die Gelegenheit und verabschiedet sich emotional von den Delegierten der Mitgliederversammlung: „Als ich 2008 ins Präsidium kam, wurde ich mit offenen Armen und tiefer Herzlichkeit empfangen. So ist es mir seitdem immer ergangen, mit Ihnen, mit allen Kollegen. Diese Offenheit hat mich die gesamte Zeit bis heute begleitet.“ Und er nutzt nochmals die Chance, seiner Grundüberzeugung Ausdruck zu verleihen, dass der ZVA ein Unternehmerverband bleiben müsse: „Ich halte unsere Verortung im Handwerk und in der Wirtschaft für überlebensnotwendig. Die Abhängigkeit von Sozial- oder Gesundheitsministerien bringt meiner Ansicht nach unternehmerische Unfreiheit, noch mehr Bürokratie und aus Verbrauchersicht keine Verbesserung der Versorgungslage.“ Seine letzten Worte als Präsident sind schließlich Wunsch und Aufforderung an die Mitgliederversammlung und die gesamte Branche zugleich: „Haltet zusammen!“