Augenthermografie zur objektiven Bewertung von KL-Beschwerden möglich
Durch die schweizerische Studie konnten neue Zusammenhänge festgestellt werden, durch die der Tragekomfort für Kontaktlinsenträgerinnen und -träger nochmals verbessert werden könnte.
Trockenheit und Unbehagen gehören zu den Hauptgründen, warum viele Menschen das Tragen von Kontaktlinsen abbrechen. Eine neue prospektive, explorative, einzentrische Studie mit zwei Studienarmen, die in der Schweiz durchgeführt wurde, hat nun 40 regelmäßige Kontaktlinsenträgerinnen und -träger untersucht. Dabei wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt: eine symptomatische Gruppe mit einem Wert von ≥14 im „Contact Lens Discomfort Questionnaire“ und eine asymptomatische Gruppe mit Werten von ≤8.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Symptome trockener Augen, gemessen mit dem OSDI-Score (Ocular Surface Disease Index), in der symptomatischen Gruppe sowohl während des Tragens von Kontaktlinsen (p < 0,001) als auch nach einer zweiwöchigen Auswaschphase (p = 0,001) signifikant höher waren. Besonders auffällig war eine erhöhte thermische Abkühlungsrate der Hornhaut. In der unteren Hornhaut betrug diese bei einer Linsentragedauer von zehn Sekunden (p = 0,013) und im zentralen Bereich nach dem Abnehmen der Linse p = 0,045. Zu Beginn der Untersuchung korrelierte die Abkühlungsrate im zentralen Hornhautbereich mit den Symptomen trockener Augen und mit der nichtinvasiven Tränenaufreißzeit. Beide Parameter wurden als signifikante Prädiktoren für Symptome trockener Augen identifiziert (p < 0,0001).
Die Erkenntnisse legen nahe, dass die Augenthermografie ein zusätzliches Instrument sein könnte, um Kontaktlinsenbeschwerden besser zu diagnostizieren und zu behandeln. Die Methode ermöglicht es, Trockenheit und Unbehagen auf präzisere Weise zu erfassen. Ziel der Studie war es, den Zusammenhang zwischen thermischen Veränderungen der Augen und klinischen Messungen zu untersuchen. Zur Originalstudie kommen Sie hier.