Augenoptikermeisterin Natalie Rosner ist das „Gesicht des Handwerks“
Das Thüringer Handwerk hat zum ersten Mal das „Gesicht des Handwerks“ gewählt. Augenoptikermeisterin Natalie Rosner setzte sich durch und repräsentiert ein Jahr lang die Gewerke und Betriebe. Rosner ist Geschäftsführerin von „Brillenhelden“ in Worbis im Eichsfeld.
Zwölf Gesellen und Meister aus den verschiedenen Handwerksberufen traten an zur finalen Runde. Gesucht wurden eine Frau und ein Mann, die ihre Zünfte und Gewerke nach außen fachlich gut und selbstbewusst repräsentieren. Rosner war die einzige Augenoptikerin unter den Bewerbern.
Am 21. September beim Tag des Handwerks in Weimar mussten sich die zwölf Finalisten dann mehreren Aufgaben stellen: Als erstes sollten sie sich und ihren Beruf vorstellen; anschließend sollten die Kontrahenten ein typisches Element ihres Handwerks aus Marzipan kneten. „Ich habe eine Brille geknetet“, erzählte Rosner gegenüber der DOZ.
Augenoptik sei kein klassischer Handwerksberuf
Danach folgten Wissens- und Matheaufgaben, unter anderem „Wie viele Handwerksberufe gibt es in Deutschland?“. Für jede richtige Antwort erhielten die Finalisten einen kleinen Ball, den sie in eine Vase legten. Am Schluss standen sich bei den Frauen eine Schornsteinfegerin und Augenoptikermeisterin Rosner gegenüber. Sie sollten erklären, wodurch sie sich von ihrer Konkurrenz unterscheiden: „Vor knapp vier Monaten hab ich gemeinsam mit meinem Mann unser eigenes Geschäft eröffnet. Das Gesicht des Handwerks sollte keinen klassischen Handwerksberuf darstellen“, argumentierte die 28-jährige Augenoptikerin und machte das Rennen.
Auf der großen Bühne erhielt sie die Auszeichnung als „Gesicht des Handwerks“ sowie einen Reisegutschein im Wert von 1.000 Euro. Bei den Männern setzt sich Bierbrauer Jan Schlennstedt durch. Insgesamt nahmen 28 Handwerker aus Nord- und Mittelthüringen am Wettbewerb teil. Die Aktion wurde von der Handwerkskammer (HWK) Erfurt und der Mediengruppe Thüringen in erstmals durchgeführt.