Nachhaltigkeit: 12 Tipps für den augenoptischen Betrieb
Kunststoff in den Meeren und an den Stränden ist ein großes Problem der heutigen Zeit. Viele Unternehmen entwickeln aus diesem Grund Strategien, um ihren Kunststoffverbrauch zu reduzieren oder zu kompensieren.
Nachfolgend sind zwölf Tipps aufgelistet, die einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt liefern:
1. Beleuchtung auf LED umstellen
Licht brennt in einem augenoptischen Fachgeschäft täglich stundenlang – die Brillen sollen schließlich ordentlich präsentiert werden. Es ist daher ein wichtiger Punkt beim Energiesparen – bis zu 50 Prozent der Energiekosten können mit einem ausgewogenen Energiekonzept laut Experten und Expertinnen der Mittelstandsinitiative gespart werden. Die Verbraucherzentrale schreibt, dass gute LEDs der Effizienzklasse A++ etwa 85 Prozent weniger Energie als Lampen der Effizienzklasse C verbrauchen. Mit einem Hauptschalter lässt sich am Abend, wenn der letzte den Betrieb verlässt, die Stromzufuhr zu allen Geräten über Nacht unterbrechen. Auch zwischendurch lohnt es sich, nicht benötigte Lichter (zum Beispiel auf der Toilette) auszuschalten – selbst, wenn es nur für ein paar Minuten ist. Alternativ bietet sich ein Bewegungsmelder an, der das Licht nach einer bestimmten Zeit von selbst abschaltet. Und die Schaufensterbeleuchtung lässt sich mithilfe einer Zeitschaltuhr zum Beispiel ab 23 Uhr abschalten und trägt so zum Strom sparen bei.
2. Elektrogeräte
Neben Computern und Kassen stehen in vielen augenoptischen Betrieben Kaffeemaschinen, Telefone, die Refraktionseinheit, Ipads für die Steuerung derselben und weitere Elektrogeräte. Laut Mittelstandinitiative können mit einfachen Mitteln 15 bis 30 Prozent Energie eingespart werden. So schlagen sie konkret vor, die Staubfilter regelmäßig zu reinigen, Akku-Geräte nur wenn nötig auf die Ladestation legen, Geräte ausschalten, wenn sie nicht verwendet werden und den Stand-by-Betrieb vermeiden. Wer einen Bildschirm im Schaufenster oder sichtbar von außen im Betrieb stehen hat, kann auch diesen an eine Zeitschaltuhr anschließen, damit das Gerät nicht 24 Stunden im Betrieb ist. Häufig verlängert sich dadurch auch die Lebensdauer des Gerätes.
3. Reparieren
Viele Elektrogeräte, die kaputt gehen, können häufig auch repariert werden. Doch stattdessen landen sie häufig im Müll. Dem Motto „Reparieren statt wegwerfen“ hat sich unter anderem das Reparatur-Portal „MeinMacher“ verschrieben. Fachbetriebe bieten über das Portal Reparaturen aller Art an und sind in der Handwerksrolle eingetragen. Ziel sei unter anderem eine bessere Versorgung mit Ersatzteilen zu fairen Preisen durch die Hersteller, technische Dokumentation und die Reparaturautorisierung für Fachbetriebe während der Garantiezeit. Auch unter dem Netzwerk „Reparatur Initiative“ finden sich Gruppen wie die Repair-Cafés, die sich ebenfalls der Instandsetzung verschrieben haben. Falls die Geräte nicht mehr repariert werden können, sollte man nach Empfehlungen des Portals beim Neukauf auf sparsame und reparable Geräte achten – oder ein gebrauchtes Produkt kaufen.
4. Markise als Sonnenschutz
Großflächige Schaufenster kann es gerade im Sommer für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Kundinnen und Kunden schnell zu warm werden. Klimaanlagen helfen zwar schnell, doch die Geräte verbrauchen sehr viel Strom. Um dem entgegenzuwirken, ist eine zusätzliche ausfahrbare Markise oder Rollos vor den Schaufenstern sinnvoll, da sie als passiver Wärmeschutz dienen und so stromsparend wirken.
5. Strom aus nachhaltigen Quellen
Bei der Auswahl des Stromtarifs kann von Anfang an ein Ökostrom-Tarif gewählt werden oder in einen solchen gewechselt werden. Das Verbraucherportal Finanztipp empfiehlt bei der Auswahl eines nachhaltigen Tarifs auf Ökostrom-Gütesiegel von Grüner-Strom-Label, wie ok Power, TÜV Nord und TÜV Süd zu achten. 2019 sei der Ökostrom im Durchschnitt etwas günstiger als der konventionelle Strom gewesen, so Finanztipp.
6. Fassungen aus lokaler Herstellung
Nach der DOZ-Umfrage im Sommer 2020 interessieren sich viele Teilnehmende für den Kauf von nachhaltigen Brillen. Wer neue Fassungen einkaufen möchte, sollte bei Labels auf den ökologischem Anspruch mit Produktion in Deutschland oder den angrenzenden Nachbarländern achten. Die Vorteile der regionalen Produktion sind: durch die kürzeren Transportwege wird weniger CO2 produziert, das Verkehrsaufkommen ist generell verringert und man unterstützt die lokale Wirtschaft. Ein Teilnehmer der Umfrage mahnt kritisch an: „Die Transparenz der Wertschöpfungskette ist die Voraussetzung für Nachhaltigkeit – denn auch in Deutschland können Materialien oder Teile aus bedenklichen Quellen verarbeitet werden!“
7. Verpackungskartons
Wer häufig neue Ware erhält, kann die Kartons selbst zum Verschicken von Paketen nutzen. Die übrig gebliebene Verpackung sollte nicht in den Papiermüll landen, sondern kann wiederverwendet werden. Das Verpackungsmaterial kann als Umzugskartons über „Free your stuff“-Gruppen auf Facebook oder über eBay Kleinanzeigen verschenkt werden – und machen damit noch eine Freude.
8. Tütchen für Brillenbügel an Friseure
Die Tüten, mit denen die Brillenbügel bei der Lieferung geschützt werden, können Friseurbetriebe immer gebrauchen. So können die Bügel beim Haarefärben geschützt und die Verpackung mindestens noch einmal genutzt werden. Sprechen Sie mit Ihrer Friseurin oder Ihrem Friseur.
9. Alte Brillen spenden
Zusammen mit dem Deutschen katholischen Blindenwerk e.V. sammelt Brillen Weltweit mit Sitz in Koblenz Brillenspenden aus ganz Deutschland. Die Brillen werden kostenlos an Sehhilfebedürftige in der ganzen Welt abgegeben, gleichzeitig werden Langzeitarbeitslose, die die Brillen aufarbeiten, wieder ins Berufsleben integriert. Als augenoptischer Betrieb kann man sich auf der Webseite auch selbst als Sammelstelle registrieren lassen und Sammelboxen im Geschäft aufstellen.