Online-Optiker im Test: Ohne Beratung vor Ort geht es nicht
Das NRD-Verbrauchermagazin Markt testet vier Online-Optiker.
Gerade in der Corona-Pandemie scheint der Online-Brillenkauf ohne Fahrerei und lange Wartezeiten - einfach vom heimischen Sofa aus - eine Alternative zum Vor-Ort-Geschäft zu sein. Um zu beurteilen, wie gut Online-Optiker sind, probierte das NDR-Verbrauchermagazin Markt vier Internet-Optiker (Mister Spex, Brille 24, Ace&Tate und Charlie Temple) im Selbsttest aus. Das Ergebnis ist durchwachsen. Zwar sei die Auswahl der Fassungen von der Eigenmarke bis zur Markenbrille genauso wie das Angebot der Gläser in den unterschiedlichen Preissegmenten gut, und die Preise meist günstig, aber nicht alle Online-Händler bieten Sonderwünsche wie Blaulichtfilter an.
Das Hauptproblem beim Online-Brillenkauf liege aber an der fehlenden Beratung. Oftmals werden beim Online-Bestellvorgang nicht alle Werte abgefragt. Häufig fehle zum Beispiel der Hornhautscheitelabstand oder die Einschleifhöhe der Gläser. Zudem empfehlen die Online-Optiker, die neuesten Werte zu verwenden. Kundeninnen und Kunden, die keinen aktuellen Brillenpass oder keine aktuellen Werte haben, müssen zunächst ein Ladengeschäft oder eine Augenärztin bzw. einen Augenarzt aufsuchen. Ein Online-Optiker bietet an, die fehlenden Wert online unter zu Hilfenahme von Karten oder ähnlichen selbst zu ermitteln. Das funktionierte beim Selbsttest der Markt-Redaktion jedoch nicht und die Ergebnisse stimmten nicht mit denen des Augenoptikers überein. Für die Anpassung der Brille müssen die Kundinnen in der Regel auch beim Online-Brillenkauf in die Filialen des Online-Anbieters, falls vorhanden, oder zu einem Augenoptiker, der beim Online-Anbieter unter Vertrag steht. Das Fazit des Selbsttests: Wer seine Brille Online kaufen will, hat zwar in der Regel einfache Bestellabläufe und eine schnelle Lieferung, doch ohne den Gang zum Augenoptiker vor Ort geht es meist nicht.