Krankentage in Deutschland

Krankenstand in der Augenoptik bleibt unter Wirtschaftsdurchschnitt

Die Krankenstände in der Augenoptik bleiben 2024 mit durchschnittlich 13,1 Fehltagen pro Mitarbeiter unter dem deutschen Wirtschaftsdurchschnitt, während die Debatte um die Einführung eines Karenztags in Deutschland an Fahrt gewinnt.

Die Krankheitstage der Augenoptiker bleiben 2024 denen 2023 ähnlich und liegen deutlich unter dem Niveau der anderen Berufe.

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Während die Debatte um eine mögliche Einführung eines Karenztags in Deutschland an Fahrt gewinnt, zeigen aktuelle Zahlen der Augenoptiker Ausgleichskasse VVaG (AKA), dass die Augenoptikbranche vergleichsweise geringe Krankenstände aufweist. Laut der Analyse der AKA lag die durchschnittliche Zahl der Fehltage pro Mitarbeiter in der Augenoptik im Jahr 2024 bei 13,1 Tagen – nahezu unverändert gegenüber 2023 (13,3 Tage). Die durchschnittliche Krankheitsdauer sank leicht von 5,09 auf 4,9 Tage, während die Anzahl der Krankheitsfälle pro Mitarbeiter geringfügig von 2,61 auf 2,67 Fälle anstieg. Zum Vergleich: Die Techniker Krankenkasse (TK) meldete für 2024 einen durchschnittlichen Krankenstand von 19,1 Fehltagen pro Erwerbsperson – ein Wert, der weiterhin über dem Niveau der Augenoptikbranche liegt. Hauptursachen für Krankmeldungen waren Erkältungskrankheiten, psychische Erkrankungen und Muskel-Skelett-Beschwerden. Die AKA versichert als brancheneigene Ausgleichskasse rund 2.400 Augenoptiker- und Hörakustikbetriebe.

Debatte über Karenztag nimmt Fahrt auf

Die Diskussion über eine Reform der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall hat in Deutschland in den letzten Wochen an Brisanz gewonnen. Hintergrund sind die hohen Krankenstände, die vor allem in den Wintermonaten die Wirtschaft belasten. Allianz-Chef Oliver Bäte brachte jüngst die Einführung eines Karenztags ins Gespräch – ein Modell, das in mehreren europäischen Ländern bereits existiert. Dabei würde der erste Krankheitstag unbezahlt bleiben, um potenziellen Fehlzeiten entgegenzuwirken. Während Befürworter argumentieren, dass ein Karenztag kurzfristige Krankmeldungen reduzieren und Arbeitgeber entlasten könnte, sehen Kritiker darin eine Schwächung der Arbeitnehmerrechte. Gewerkschaften und Sozialverbände warnen davor, dass vor allem geringverdienende Beschäftigte finanziell stark betroffen wären und sich möglicherweise krank zur Arbeit schleppen könnten.