Mini-Teleskoplinse in Fuldaer Klinik implantiert
Für Menschen mit einer trockenen AMD gibt es einen neuen Behandlungsansatz: Eine Mini-Teleskoplinse soll bei fortgeschrittenem Stadium wieder mehr Selbstständigkeit und Lebensqualität ermöglichen.
Bereits vor zwei Jahren implantierten die Spezialisten der Augenklinik Sulzbach eine Mini-Teleskoplinse. Nun erfolgte die Implantation der Mini-Teleskoplinse erstmals im Klinikum Fulda. Das Implantat soll AMD-Patientinnen und Patienten helfen, ihre Lesefähigkeit und Selbstständigkeit im Alltag länger zu erhalten. Das Ärzteteam der Augenklinik unter der Leitung von Dr. Markus Ladewig führte die erfolgreiche Operation durch. Die Mini-Teleskoplinse, auch als „Samsara-Linse“ bekannt, ersetzt die körpereigene Linse und vergrößert das Netzhautbild um das 2,7-Fache. Dadurch wird der zentrale Sehverlust, der durch AMD verursacht wird, teilweise ausgeglichen. Patienten, die zuvor nur unscharf oder mit dunklen Flecken im Sehfeld sehen konnten, erhalten so eine neue Möglichkeit, ihre Umgebung wahrzunehmen.
Mehr Lebensqualität zurückgewinnen
Laut Dr. Ladewig kann die Mini-Teleskoplinse helfen, den schleichenden Sehkraftverlust abzuschwächen. Vor der Operation erfolgt eine umfassende Diagnostik bei der Augenärzte zunächst prüfen, ob ein Patient für das Verfahren geeignet ist. Mit einem tragbaren Teleskop-Simulator wird getestet, ob das Mini-Teleskop-Verfahren die gewünschte Sehverbesserung bringen könnte. Der eigentliche Eingriff erfolgt im Rahmen einer Kataraktoperation, bei der der Graue Star entfernt und das Miniaturteleskop eingesetzt wird. Nach der Implantation werden die Patienten durch Spezialisten für Sehschwäche begleitet. In mehreren Sitzungen lernen sie, sich an das neue Sehvermögen anzupassen. Die Rehabilitation spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg des Eingriffs. Das Klinikum Fulda gehört zu den wenigen spezialisierten Zentren in Deutschland, die dieses Verfahren anbieten.