Teleskop-Linse verbessert Sehfähigkeit im AMD-Spätstadium
Mit einem Durchmesser von 10,8 Millimeter funktioniert die Teleskoplinse wie eine vergrößernde Sehhilfe. Sie wird bei einer Kataraktoperation anstelle einer anderen IOL eingesetzt.
Kantenfilterbrille wird empfohlen
Das Sehen mit der Linse wird subjektiv oft als etwas kontrastarmer empfunden, da das Teleskopsystem einen Teil des Lichts filtert. Daher empfiehlt Dr. Ladewig ergänzend der Einsatz von Kantenfilterbrillen, um Blendung zu reduzieren und Kontraste zu verbessern. Die Implantation ist jedoch nur bei bestimmten Voraussetzungen möglich. So müssen Betroffene mindestens 55 Jahre alt sein und eine fortgeschrittene, trockene AMD mit geographischer Atrophie oder scheibenförmiger Narbe aufweisen. Eine aktive CNV (choroidale Neovaskularisation) oder Anti-VEGF-Injektionen in den letzten sechs Monaten schließen eine Eignung aus. Weitere Voraussetzungen sind unter anderem eine ausreichende vordere Kammerwassertiefe (≥2,5 mm), eine Endothelzelldichte über 1600 Zellen/mm² sowie ein bestimmter Visusbereich (BCDVA zwischen 0,25 und 0,025 dezimal). Das Partnerauge muss über ein ausreichendes peripheres Sehvermögen verfügen. Eine frühere Katarakt-Operation im Implantatauge schließt eine Implantation aus. Ein umfassendes Screening klärt im Vorfeld, ob eine Patientin oder ein Patient für das Implantat geeignet ist. Die Operation und das Implantat werden von den Krankenkassen vollständig übernommen – allerdings nur in spezialisierten Zentren, die eine entsprechende Erstattungsregelung (NUB) im Vorjahr beantragt haben.