Ortho-K-Linsen beim Myopie-Management

Erforschung des zellulären Mechanismus

Eine kürzlich in Indiana durchgeführte Studie hat die zellulären Mechanismen der Orthokeratologie zur Myopie-Kontrolle untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass die zentrale Epithelverdünnung und periphere Epithelverdickung bei allen Ortho-K-Trägern gleich sind, jedoch die regionale Epithelzelldichte stark variiert.
Auge mit blauer Iris

Aktuell ist der zelluläre Mechanismus noch ungeklärt, doch die Forschungen werden weiter in diese Richtung gehen.

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Die Pilot-Studie hat die zellulären Mechanismen untersucht, die der Wirksamkeit der Orthokeratologie (Ortho-K) beim Myopie-Management zugrunde liegen. Eine zentrale Epithelverdünnung und eine periphere Epithelverdickung der Hornhaut gelten als Hauptfaktoren für die Wirksamkeit der Ortho-K-Behandlung. Allerdings bleibt der zelluläre Mechanismus, der diese regionalen Veränderungen der Hornhautbrechkraft steuert, weitgehend unklar. Ziel der Studie war es, den Zusammenhang zwischen der Veränderung der Hornhautepitheldicke und der Zelldichte bei Ortho-K-Trägern zu untersuchen. Ein neu entwickelter Prototyp eines polarisationsabhängigen optischen Kohärenzmikroskops ermöglichte eine berührungslose und nichtinvasive In-vivo-Bildgebung von Hornhautepithelzellen. Diese Technologie wurde bei vier Ortho-K-Trägern und vier Brillenträgern (als Kontrollgruppe) eingesetzt. Die Epitheldicke und Zelldichte wurden an zentralen und mittelperipheren Hornhautstellen ausgewertet. Das Mikroskop ermöglichte eine volumetrische Bildgebung über ein Sichtfeld von 0,5 × 0,5 mm² mit einer isotropen Auflösung von etwa 2,2 µm.

Weitere Studien zu Epithelzellen geplant

Die Ergebnisse zeigten bei allen Ortho-K-Trägern eine zentrale Epithelverdünnung und eine mittelperiphere Epithelverdickung. Allerdings wies die regionale Epithelzelldichte eine große Variabilität in der individuellen Reaktion auf die Ortho-K-Behandlung auf. Es gab keine starke Korrelation zwischen Epitheldicke und Zelldichte, insbesondere in der mittelperipheren Hornhaut. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die individuelle Reaktion auf die Ortho-K-Behandlung stark variieren kann.

Zukünftige Studien werden sich auf die Längsschnittuntersuchung von Epithelzellen vor und während der Ortho-K-Behandlung konzentrieren, heißt es aus Indiana. Ziel sei es, Faktoren zu identifizieren, die die individuelle Reaktion auf die Behandlung bestimmen und die Dynamik der Epithelzellen während der Ortho-K-Behandlung besser zu verstehen.