ZVA sieht Beschluss der EU-Kommission kritisch
ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod
„Als Interessenvertretung der deutschen Augenoptiker sind wir naturgemäß skeptisch, wenn Hersteller von Brillengläsern und -fassungen über Fusionen die Wertschöpfungskette in ihrem Interesse verkürzen und direkt an unsere Kunden herantreten“, so ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod. Die Auflagen, mit denen die Übernahme von GrandVision für EssilorLuxottica verbunden sei (die DOZ berichtete), beträfen nicht den deutschen Markt, sodass er mit der Genehmigung der EU-Kommission nicht einverstanden sei. Dabei geht es Truckenbrod nicht allein um seine Kolleginnen und Kollegen und deren Betriebe: „Vertikale Marktkonzentrationen, wie wir sie hier erleben, bergen immer auch die Gefahr, die Produktvielfalt und Wahlmöglichkeiten für unsere Kunden einzuschränken. Wir werden daher sehen müssen, wie sich die Fusion auf den deutschen Markt auswirkt.“
Die EU-Kommission hatte als Voraussetzung für den Deal beide Unternehmen dazu aufgefordert, sich von 350 Filialen in Belgien, Niederlande und Italien zu trennen. Dem vorangegangen sei eine eingehende Prüfung, bei denen Augenoptikbetriebe aus ganz Europa befragt wurden und insgesamt 4.300 Antworten in die Entscheidung eingeflossen. Schon die ECOO hatte sich ähnlich kritisch zum Beschluss geäußert (die DOZ berichtete).
„Ich glaube, dass die Wettbewerbshüter hier ein bisschen blauäugig waren. Denn auch im deutschen Markt ist bei bestimmten Produkten demnächst eine gewisse Monopolbildung zu erwarten. Als ZVA werden wir die Entwicklung jedenfalls genauestens im Blick behalten“, so Truckenbrod.