DOZ-Kampagne „Krisenblocker Linse“

„Einer zweiten Welle sehe ich deutlich gelassener entgegen“

Niemand wünscht sich eine zweite Corona-Welle. Sollte es aber eine geben, wünschen sich die meisten Augenoptiker, sie mit nur leichten Kratzern zu überstehen. Manchen Betrieben ist das schon während der ersten Welle gelungen. Ob Kontaktlinsen dabei hilfreich sein können, wollten wir für die DOZ-Aktion „Krisenblocker Linse“ von Thomas Heimbach, Inhaber der BlickfelderGruppe, und von den Kampagnen-Partnern Alcon, Bausch + Lomb und CooperVision wissen.
Motiv zur DOZ-Kampagne "Krisenblcoker Linse"

DOZ-Kampagne "Krisenblcoker Linse"

© shutterstock.com / Valentina Photos; Montage: DOZ-Nicole Kappe
DOZ-Kampagne "Krisenblcoker Linse"
Thomas Heimbach, Geschäftsführer Blickfelder GmbH

Thomas Heimbach, Geschäftsführer Blickfelder GmbH

© Blickfelder GmbH
Thomas Heimbach, Geschäftsführer Blickfelder GmbH

„Einer zweiten Welle sehe ich deutlich gelassener entgegen als noch Mitte März dieses Jahres“, erklärt Thomas Heimbach, Geschäftsführer und Inhaber der Blickfelder GmbH. An einen zweiten Lockdown glaubt der Sehexperte auch mit Blick auf die gegenwärtig steigenden Corona-Neuinfektionen nicht. Eher werde es regionale Verschärfungen der Maßnahmen geben. Als besonders hilfreich während des strikten Lockdowns in den Monaten März, April und teilweise Mai führt der Augenoptikermeister das „sehr gut funktionierende Kontaktlinsen-Abo“ seiner Unternehmensgruppe an. Denn dieses lief unbeeinflusst weiter und sorgte gerade in dieser Zeit für konstante Einnahmen, während gleichzeitig die Brillenumsätze in den 20 Betrieben des Zusammenschlusses „sehr stark“ einbrachen. Diese erholten sich aber bereits wieder in den Monaten Juni, Juli und August, in denen sie teilweise sogar über dem Vorjahresniveau lagen. Folglich sei man zuversichtlich, das Jahr mit einem einstelligen prozentualen Rückgang abzuschließen, erklärt der Optometrist.

Benchmarks bestätigen Verlauf

Ein ähnliches Bild spiegeln auch die Benchmarks der Branche wider: So ermittelte das Marktforschungsinstitut GfK (Growth from Knowledge, ehemals Gesellschaft für Konsumgüterforschung) für die Monate Januar und Februar dieses Jahres einen Kontaktlinsenanteil am Gesamtumsatz von 4,9 Prozent. In den Monaten März und April stieg dieser dann laut GfK auf 6,7 Prozent.

Ebenso bestätigen die Marktdaten der Euronet Software GmbH eine rasante Berg- und Talfahrt der teilnehmenden Augenoptikbetriebe während des Lockdowns. Allerdings werden darin keine Zahlen zum Segment Kontaktlinse erhoben. Danach generierten die 416 Euronet-User in der 10. Kalenderwoche (KW) Anfang März durchschnittlich einen Umsatz von 11.023 Euro, in der 13. KW Ende März nur noch von 2.593 Euro und bereits in KW 20 im Mai erreichte der Wochenumsatz wieder einen Wert von 11.014 Euro und damit fast das Vorjahresniveau. Vier Wochen später (24. KW) lagen die durchschnittlichen Umsätze der Euronet-User über denen in 2019. Für das bisherige Jahr ergibt sich daraus ein Rückgang der Aufträge um 12 Prozent, bei einem Minus im Umsatz von 4,6 Prozent.

Tabelle zeigt Umsätze mit ohne und mit Kontaktlinsen-Abos

"Optik X" müsste mit Kontaktlinsen-Abos in Krisenzeiten einen geringeren Umsatzverlust wegstecken als der Vergleichsbetrieb.

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Umsatz mit ohne und mit Kontaktlinsen-Abos

Mehr Stabilität mit Kontaktlinse bei „Optik X“

Wie stabilisierend Kontaktlinsen-Abos vor diesem Hintergrund für die Umsatzentwicklung eines Augenoptikbetriebs während einer Krise sein können, zeigt ein Rechenbeispiel auf der Grundlage des Betriebsvergleichs des Zentralverbands der Augenoptiker und Optometristen (ZVA). Danach betrug der durchschnittliche Nettoumsatz eines Teilnehmerbetriebs 497.000 Euro im Jahr. Das gilt auch für unseren Beispielbetrieb „Optik X“. Allerdings hat dieser mit 20 Prozent einen hohen Kontaktlinsenanteil und erwirtschaftet in der Kontaktlinsenabteilung im Jahr 99.400 Euro. Haben wiederum 80 Prozent seiner Kontaktlinsen-Kunden ein Abo abgeschlossen, generiert dieser Betrieb darüber 79.520 Euro an Einnahmen im Jahr. Auf den Monat gerechnet macht das ein Plus von etwas mehr als 6.600 Euro im Vergleich zu einem Betrieb ohne KL-Abonnements. Somit könnte der Eigner von Optik X auch in Zeiten von Krisen wie der Corona-Pandemie beispielsweise die Raum- und weitere monatliche Kosten decken.

Auf der Grundlage der Erfa-light des ZVA zeigt das Beispiel bezogen auf den Vorjahresmonat folgende Umsatzentwicklung - s. Tabelle. Optik X hätte somit bei angenommen gleicher Entwicklung, wie sie im Rahmen der Corona-Pandemie in der Branche stattgefunden hat, im April einen Umsatzrückgang in Höhe von 42 Prozent zu verbuchen. Ein anderer Betrieb hingegen ohne KontaktlinsenAbos im Portfolio müsste unter denselben angenommenen Rahmenbedingungen mit einem Umsatzverlust von 50 Prozent rechnen.

Aktionspartner setzen auf Online-Tools zur Kundenbindung

Von Seiten der Industrie will man den Partneroptikern Tools an die Hand geben, damit diese sicherer durch eine Krise kommen. Im Bereich Kontaktlinse geht es hier vorzugsweise um Abo- und NachkaufSysteme. Die drei Partnerunternehmen der „Krisenblocker Linse“-Kampagne – Alcon, Bausch + Lomb und CooperVision – berichten. Florian Treier, National Sales Manager, Alcon Vision Care Deutschland erklärt: „Die Nachfrage nach unserem KundenbindungsSystem ,Elina‘ ist in der aktuellen Situation definitiv (nochmals) gestiegen. Zum einen von Augenoptikern, die bisher nicht mit einem solchen System gearbeitet haben, zum anderen aber auch von den bestehenden ,Elina‘-Kunden.“ Vor allem die neue Online-Nachkauffunktion sei bei den Partneroptikern auf Interesse gestoßen. Viele wollten diese nun ins System integrieren.

Bei CooperVision freut sich Jérôme Kuzio, Head of Marketing DACH, „dass sich viele unserer Partner für die Nutzung der neuen Lieferoptionen CooperVision Direct beziehungsweise CooperVision Direct Xtra entschieden haben. Unabhängig davon haben viele unserer Kunden in den vergangenen Monaten auch eigene Direktliefersysteme eingerichtet oder weiterentwickelt und folgen damit den neuen Anforderungen der Verbraucher“.

Ähnlich gestaltet sich die Lage bei den PartnerBetrieben von Bausch + Lomb. Hier nutzen Augenoptiker oftmals eigene Kontaktlinsen Abo-Systeme beziehungsweise Serviceverträge zur Kundenbindung. Folglich ist es laut Thomas Mühlberg, Senior Professional Services Trainer DACH, „das Ziel, die kundeneigenen Abosysteme bestmöglich zu unterstützen“. Und um den sich unter Corona geänderten Anforderungen gerecht zu werden, habe Bausch + Lomb deshalb „zügig ein Direct-Delivery-System eingerichtet, das auf großes Interesse bei Augenoptikern und Anpassern stößt“.

Zeichnet sich also seit dem Eintreten der CoronaPandemie unter den Augenoptikern ein Sinneswandel ab? Treier bestätigt: „Ja, wir befinden uns mitten in diesem Wandel.“ Die Resonanz der Augenoptiker, die mit einem Kundenbindungs-System arbeiteten, sei „durchweg positiv“. „Von erfolgreichen Partnern zu hören, dass sie durch die Nutzung dieser Systeme und die dadurch generierten Umsätze die Krise besser bewältigt haben, bringt einen völlig neuen Schwung und auch ein gewisses Maß an Optimismus in dieser Zeit.“

Gleichzeitig weiß Kuzio: „Unsere Partner haben nach wie vor mit den Folgen der Ladenschließungen und dem damit einhergehenden veränderten Verbraucherverhalten zu kämpfen.“ Die Kunden würden Anschaffungen des täglichen Bedarfs, so auch Kontaktlinsen, vermehrt im Internet erwerben. Die Möglichkeiten, sich mit Hilfe der beiden Online-Tools als verlässlicher Partner gegenüber dem Verbraucher zu positionieren, hätten viele CooperVision-Partner jetzt erkannt.

Anonnentin erhält Päckchen nach hause - sie und Lieferant tragen Mund-Nasen-Schutz.

Mit Kontaktlinsenabos in Corona-Zeiten haben viele Augenoptiker die Krise besser überstanden als ihre Kollegen ohne Abos.

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Mit Kontaktlinsenabos in Corona-Zeiten

Beser als der Markt: „Darauf bin ich schon ein bisschen stolz

Auch Heimbach hat für sich entdeckt, womit er seine Geschäfte krisensicherer machen kann – in der aktuellen Situation und langfristig gesehen. So seien seine Augenoptik-Betriebe unter dem Strich „besser als erwartet durch die Krise gekommen“. Als Vorteile führt der Sehexperte zusätzlich zu den fixen Einnahmen durch Kundenbindungssysteme in der Kontaktlinse ebenso die Merkmale der Unternehmensgruppe an. Dazu gehöre, dass man vieles - Hygienekonzept, Einkauf von Trennwänden, Desinfektionsmitteln, Schutzmasken, Abstimmungen - nur einmal in die Wege leiten müsse. Natürlich habe man auch Kurzarbeit angemeldet, Investitionen gestoppt sowie den Einkauf und die Werbung stark reduziert, sodass zu keiner Zeit Gefahr für das Unternehmen bestand. Und offenbar ist das gut gelungen. Denn im Vergleich zu den verschiedenen Wirtschaftsdaten der Branche hat der Blickfelder-Zusammenschluss laut Heimbach „diese Krise besser überstanden als der Markt. Und darauf bin ich schon ein bisschen stolz und vor allem meinem Team sehr dankbar.“